Zunächst wollten Produzent und Schauspieler am Set in Hahnwald aber nicht wirklich viel über den Inhalt des Films, der voraussichtlich im Sommer oder Herbst 2011 in die deutschen Kinos kommt.
 
Ein wenig ließen sich die Schauspieler dann doch zum Plot entlocken: Der neunjährige Nikolas verschwindet spurlos. Die Polizei befürchtet ein Sexualverbrechen. Die Fallanalytikerin Claudia Meinert (Martina Gedeck) stößt im Gespräch mit den Eltern des vermissten Kindes schnell auf Widersprüche. Nikolas Mutter scheint etwas zu verbergen. Als ein Video auftaucht, das den gefesselten Nikolas zeigt, führt die Spur in eine Schule. Der 13-jährige Schüler Leon (Markus Krojer) gerät schnell in Verdacht, etwas mit dem Verschwinden des Jungen zu tun zu haben. So gesteht Leon schließlich, dass er Nikolas gefangen hält.

Da Leon nicht strafmündig ist, kann er juristisch kaum belangt werden. Mit diesem Wissen im Hinterkopf, spielt er Katz und Maus mit den Ermittlern. Schließlich droht Leon Nikolas umzubringen, wenn dessen Eltern nicht bis zu seinem 14-jährigen Geburtstag ein perfides Vater-Mutter-Kind-Spiel mit ihm spielen. Der Film erzählt viele kleine Geschichten. Da ist die 13-jährige Mathilda (Antonia Lingemann), die sich für Leon interessiert. Sie sucht immer seine Nähe, er hingegen will seine Pläne durchziehen. Erinnerungen an Bonny & Clyde werden wach. Die Eltern von Leon (Sibylle Canonica und Hanns Zischler) erhalten im Film wenig Raum. Diese Szenen sind jedoch sehr prägnant und haben Tiefe. Das Verhältnis zwischen Vater und Sohn kann nur in einer Katastrophe enden. Für die Erziehung eines Kindes reicht es nicht, es  mit materiellen Dingen zu befriedigen – so das Credo.
 
Und so endet der Film mit einem tragischen aber auch guten Ende. „Bastard“ – soll ein Film voller Poesie und Tiefe werden. Auch aus diesem Grund wird der Film durch die Filmstiftung NRW, der MFG Baden-Württemberg und den Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien gefördert.

Ralf Kardes für report-k.de / Kölns Internetzeitung