Köln | Das junge Kölner Start-up „RheinSharing“ möchte mit der Wasserkraft des Rheins grünen Strom erzeugen. Durch ein Lehrforschungsprojekt an der Technischen Hochschule Köln (TH) lernte sich das Team kennen. Sie studierten dort Architektur und Engineering. Nun arbeiten sie gemeinsam im Wasserlabor der TH an einem Prototypen, dessen Vision sie heute vorstellten.
Die jungen Forscher:innen kommen alle aus Köln und dem Umland. Mit „dem Rhein direkt vor der Tür“ war der Ort klar und die Idee geboren, so Felix Roder, Gründungsmitglied und Projektleiter von „RheinSharing“.
Die Idee des Wasserkraftwerks am Rhein
Der grüne Strom soll mit Kleinwasser-Kraftwerken hergestellt werden, die in den strömungsstarken Uferbereichen des Rheins versenkt werden. Aktuell arbeitet das Team an der Fertigstellung eines Prototypens, der schon bald im Rhein getestet werden soll: An der Rheinstation, dem Forschungsschiff der Universität zu Köln, soll die Turbine unter Wasser angedockt und erprobt werden. Die Erprobungsphase soll im März starten und vier Monate andauern. Die konkrete Idee für das Wasserkraftwerk war Gründungsmitglied und Projektleiter Marcel Heilich durch seine Masterthesis gekommen: „Die Resonanz auf die Idee war gigantisch“, betonte er gegenüber report-k.
„Die Einsatzmöglichkeiten für die Wasserkraftwerke sind vielfältig“, sagte Heilich. Erstmals solle die generierte elektrische Energie des Prototyps für Ladestationen für E-Bikes oder E-Autos am Rheinufer verwendet werden. Dieser solle 4 Kilowatt pro Stunde (kWh) erzeugen. Ein geplantes großes Wasserkraftwerk soll sogar 35 kWh erreichen. Damit könnte „RheinSharing“, laut eigenen Angaben, 100 Haushalte pro Jahr mit grünem Strom versorgen. Zudem ist für die Gründer:innen eine Integration in Schiffsanlagestellen oder Brückenneubauten denkbar, um so Fähren oder Wasserbusse klimaneutral betreiben zu können. Das Interesse an dem Wasserkraftwerk des Start-ups ist groß. Denn sie kann weltweit in Flüsse eingesetzt werden, solange die Wassergeschwindigkeit stark genug ist. Neben regionalen Anfragen gibt es bereits Anfragen aus der Schweiz und Ägypten.
Wie geht es für die Gründer:innen weiter? „Erst einmal muss der Prototyp ausgearbeitet werden, sodass die Turbine installiert und erprobt werden kann“, so Roder heute. Zudem sei das Start-up auf verschiedenen Ausstellungen und Messen geladen, um ihre grüne Flussturbine vorzustellen.
Köln – ein beliebter Start-up Raum?
In Köln werde jeden dritten Tag ein Start-up gegründet, so der aktuelle Förderer des Start-ups KölnBusiness-Geschäftsführer Dr. Manfred Janssen. In der Stadt sieht er es in der „Kombination aus Hochschulen, breit aufgestellter Wirtschaft und ausgeprägtem Gründungsgeist“ die einen idealen Raum für nachhaltige Ideen biete.