Im Rahmen des Projektes "Schulweg-Detektive unterwegs". das gemeinsam von dem Verkehrsverbund Rhein-Sieg und dem NRW-Verkehrsministerium angeboten wird, untersuchten die beiden vierten Klassen der Gemeinschaftsgrundschule Breslauer Straße ihren Schulweg. Ausgestattet mit Maßband, Stoppuhr, Warnweste und Fotoapparat machten sie sich unter der Leitung von Lehramtsanwärterin Katharina Lehmann daran, Gefahrenstellen und risikoreiche Passagen zusammenzustellen. Die dokumentierten Mängel wurden an das Amt für Straßen und Verkehrstechnik der Stadt Köln weitergeleitet, das bereits einige Verbesserungsvorschläge aufgegriffen und umgesetzt hat. So hat die Stadt beispielsweise an der Ecke Breslauer Straße/Bergische Straße einen hohen Bordstein abgesenkt, damit die Kinder nun mit Fahrrad oder Roller einfacher auf den Gehweg kommen.

Zudem erstellten die Schüler nun ihren eigenen 16-seitigen Schulweg-Ratgeber. Der wird ab dem kommenden Schuljahr an jedes I-Dötzchen der "Albert-Schweitzer-Schule" verteilt, damit die von den Erfahrungen der "Großen" profitieren können. Denn schließlich sind sie "die besten Experten für ihre Wege und kennen die Gefahrenstellen am besten", betonte VRS-Geschäftsführer Dr. Norbert Reinkober.

Tipps der Landesverkehrswacht NRW zur Vorbereitung auf den Schulweg:

Gehen Sie diesen Schulweg das erste Mal bewusst gemeinsam. Dabei sollten Sie Ihrem Kind das eigene – vorbildliche – Verhalten erklären.

Der Schulweg sollte wochentags genau zu der Zeit gemeinsam zurückgelegt werden, zu der das Kind demnächst in die Schule geht, damit Sie gemeinsam erleben, wie dicht und gefährlich der Verkehr ist.

Weisen Sie Ihr Kind auf dem Schulweg auf besondere Gefahren hin. Wählen Sie für jeden Tag einen anderen Schwerpunkt, beispielsweise Tor- sowie Garagenein- und -ausfahrten.

Erklären Sie Ihrem Kind, dass es dicht befahrene Straßen nur an gesicherten Stellen überqueren darf, d.h. dort, wo Ampeln oder Zebrastreifen sind.

Der Bordstein ist die Grenze zur Straße. Ihr Kind muss verinnerlichen, dass es am Bordstein immer stehen bleiben muss.

Zeigen Sie Ihrem Kind während des Schulwegs, wie es sich an einer Ampel richtig verhält. Auch wenn die Fußgängerampel Grün zeigt, sollte es nach rechts und links schauen und erst dann gehen, wenn alle Autos stehen.

Auch der Zebrastreifen ist nicht ungefährlich. Deshalb sollten Sie vor Ort, auf dem Schulweg, mit Ihrem Kind üben, dass es am Zebrastreifen stehen bleiben und eindeutige Handzeichen geben muss. Dann muss es sich vergewissern, dass alle Autos stehen, bevor es über die Straße geht.

Kinder müssen erst ein Gefühl für Geschwindigkeit entwickeln. Lassen Sie Ihr Kind spielerisch die Geschwindigkeit und die Entfernung von fahrenden Autos einschätzen.

Erklären Sie Ihrem Kind anhand eines stehenden Fahrzeugs, was ein ’toter Winkel‘ ist, was er bedeutet und wie sich Ihr Kind verhalten sollte, um nicht in den toten Winkel zu geraten.

Machen Sie einen Rollentausch: Lassen Sie sich von Ihrem Kind zur Schule führen. Dabei soll es Ihnen erklären, was es sieht und was es deshalb tun möchte.

Wenn die Nachbarskinder den gleichen Schulweg haben, üben Sie gemeinsam. Kinder in der Gruppe sind eher unaufmerksam. Bei abgelenkten Kindern sinkt die Quote derjenigen, die nach links und rechts schauen, bevor sie die Straße passieren, auf 27%, so eine Untersuchung des Deutschen Verkehrssicherheitsrates.

Lassen Sie Ihr Kind den Schulweg alleine gehen und folgen Sie ihm mit einem kleinen Abstand. Stellen, an denen es unsicher war oder sich nicht ganz richtig verhalten hat, besprechen Sie nachher und üben diese nochmals gezielt ein.

Wenn Ihr Kind mit dem Schulbus oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln fährt, üben Sie auch hier das richtige Verhalten – an der Bushaltestelle, beim Ein- und Aussteigen und im Bus.

Stellen Sie mit Ihrem Kind gemeinsam eine geeignete Schulgarderobe aus heller, reflektierender Kleidung zusammen und zeigen Sie ihm mit Hilfe einer Taschenlampe, wie Reflektoren und reflektierende Materialien wirken. Achten Sie vor allem in den folgenden Monaten auf die Sichtbarkeit der Kleidung, da ein Kind ohne reflektierende Kleidung nur aus 30 Meter Entfernung zu sehen ist, ein Kind mit reflektierender Kleidung aber schon aus 150 Metern Entfernung.

[cs; Foto: Claudia Hautumm/ www.pixelio.de]