Köln | Es wird nicht besser bei den Kölner Haien. Heute teilte man mit, dass man Trainer Uwe Krupp und die sportliche Führung entlassen habe und Niklas Sundblad verpflichtet habe. Am Abend verlor die Mannschaft das NRW-Derby gegen Krefeld mit 0:1.

Fotostrecke: Haie gegen Krefeld in der Lanxess Arena >

Mit Trainer Krupp war das Team zweimal hintereinander Vizemeister geworden, allerdings startete man entäuschend in die neue DEL Saison und ist in der Champions Hockey League ausgeschieden. Die Fans bedankten sich bei Uwe Krupp mit einem Transparent. Zum heutigen Derby waren 9.189 Zuschauer gekommen.

Im ersten Drittel konnte keines der Teams punkten. Auch bei den Strafzeiten ging es ausgeglichen zu. Zwei Minuten für den Krefelder Nicolas St.-Pierre und zwei für Torsten Ankert. Beide Teams konnten die Unterzahl nicht ausnutzen. Im ersten Drittel konnten die Haie vor allem in der Abwehr überzeugen und die Chancen für beide Teams waren ausgeglichen. Im zweiten Drittel fiel in der 39. Minute das einzige Tor für Krefeld durch Adam Courchaine. Das Tor deutete sich an, denn seit der 34. Minute erhöhten die Krefelder den Druck enorm. Der späte Treffer im zweiten Drittel war für die Haie psychologisch schlecht.

Auch im dritten Drittel gelang es den Haien auf eigenem Eis nicht die Krefelder wirklich unter Druck zu setzen und auf einen Ausgleich zu dringen. Es fehlt der Biss und Kampfeswille, wenn Chancen entstanden, dann entstanden sie aus Einzelaktionen, die überwiegen. Das Spiel war entschieden, als Kapitän John Tripp acht Minuten vor Schluss eine Strafe von fünf Minuten plus Spieldauerstrafe erhielt. Mit hohem Stock hatte er einen Krefelder verletzt, der stark blutend auf dem Eis liegen blieb. Auch eine vier-gegen-vier Situation half nicht mehr. Krefeld gewinnt in Köln und die Haie kommen nicht einmal einen kleinen Schritt aus dem Tabellenkeller. Sichtbar wurde auch, dass den Haien die Teamgeschlossenheit der vergangenen Situation fehlt. Da ist keiner der die anderen mit- und hochreißt und das Team kämpferisch nach vorne reißt und man sich im Eis der gegnerischen Hälfte gemeinsam so lange festbeißt bis das Ding drin ist. Man darf gespannt sein, ob die Agonie auf dem Eis unter dem neuen Coach anhält.

Das macht keinen Spaß anzuschauen derzeit und das zeigt ja auch die niedrige Zuschauerzahl bei einem rheinischen Derby. Die Krefelder haben sich clever geschlagen und verkauft.

Autor: Andi Goral