Das Foto zeigt Hape Kerkeling auf der Bühne beim "Schlagerbooom 2021 - Alles funkelt! Alles glitzert!" in der Westfalenhalle in Dortmund am 23. Oktober 2021. | Foto: Imago / Joachim Sielski

Köln | aktualisiert | Entertainer Hape Kerkeling ist mit seinem Ehemann von Berlin ins Rheinland gezogen. Im Interview bei Maybrit Illner im ZDF am Donnerstagabend, 20. Juli, legte er nun seine Beweggründe für den Umzug offen: In Berlin sei eine „homophobe Atmosphäre“.

„Die Atmosphäre ist deutlich homophober geworden, und dementsprechend haben wir uns dafür entschieden, Berlin schweren Herzens zu verlassen und nach Köln zurückzugehen, was wir auch bisher nicht bereut haben“, erzählt Kerkeling im Gespräch mit Illner. Er habe „manchmal das Gefühl, dass wir in einer ähnlichen Zeit leben, wie in der Weimarer Republik“. Damals hätte es auch Fortschritte gegeben. „Es war kein Problem, transgender zu sein. Es gab die erste Geschlechtsumwandlung. Alles das war völlig unproblematisch“, so der 58 Jahre alte Komiker, Schauspieler und Buchautor am Donnerstagabend.

Kerkeling hatte sich erst einmal aus der Öffentlichkeit zurückgezogen

Im Jahr 2014 zog Kerkeling sich im Alter von 50 Jahren nahezu vollständig aus der Öffentlichkeit zurück und beendete de facto seine Karriere. Über einen Zeitraum von acht Jahren folgten nur sporadische Auftritte und Engagements Kerkeling, bis er im Jahr 2021 überraschend auf Vox die Reise-Doku-Serie „Hape und die 7 Zwergstaaten“ präsentierte, wo er unter anderem Malta oder San Marino besuchte.

Danach verkündete der Sender RTL ebenfalls sein Comeback als Schauspieler. Der kultige Film „Club Las Piranjas“ aus dem Jahr 1995 kommt mit Kerkeling in der Hauptrolle als Miniserie zurück. Die Premiere war bereits für den Winter 2022 angekündigt, doch wurde die Serie bislang nicht ausgestrahlt oder auf einer Streaming-Plattform zur Verfügung gestellt. Bei Maybrit Illner sagte Kerkeling, die Serie solle „bald“ ausgestrahlt werden.

Kerkeling reflektiert über seine Karriere

Im Rückblick auf seine eigene Karriere zeigt sich Kerkeling selbstkritisch. Er bezweifle zum Beispiel, dass seine Paraderolle des Horst Schlämmer, ein trinkender und unangenehmer Lokaljournalist, heute noch funktionieren würde, sagt der Entertainer am Donnerstagabend. Horst Schlämmer sei für ihn der „Prototyp weißer alter Mann“. Er fügt hinzu: „Ich glaube, den Menschen würde das Lachen teilweise im Halse stecken bleiben.“ Manche Witze seien „widerlich“ gewesen, sagte er nach einem Einspieler eines Auftritts von ihm als Horst Schlämmer bei „Wetten, dass..?“.

rs