Köln | Die Kölner Hockey-Herren von Rot-Weiss Köln blicken in der Rückrunde der Feldhockey-Bundesliga auf ein verpatztes Wochenende vor heimischem Publikum. Rot-Weiss Köln verlor gegen den Club an der Alster mit 2:4 (1:2). Schon am gestrigen Samstag spielten die Kölner nur Unentschieden gegen den Tabellenletzten aus Neuss.

Die Alsteraner haben mit dem Sieg beim Meister ein starkes Ausrufezeichen gesetzt. “Das war ein sehr wichtiger Erfolg für uns, auch für den Kopf und für die Motivation vor den kommenden Spielen”, wertete ein sehr zufriedener Alster-Trainer Joachim Mahn. „Das war eine großartige Teamleistung. Die Defensive stand gut und nach vorn sind wir mit großer Willenskraft ein paar sehr gute Konter gefahren.“

Auch Kölns Trainer André Henning erkannte an, „dass Alster heute ein wenig mehr Schneid hatte und defensiv individuell sicher besser war als wir. Das ist natürlich bitter für die Jungs, nach einem so intensivem Spiel und so großem Aufwand, in dem wir eigentlich viel richtig gemacht haben, am Ende mit leeren Händen dazustehen. Mit gar nicht so anderen Spielverläufen wären an diesem Wochenende durchaus auch sechs statt nur einem Punkt möglich gewesen. So war es ein insgesamt eher enttäuschendes Wochenende.“

Die Ersatz geschwächten Kölner verschliefen die Anfangsphase ein wenig und wurden prompt dafür bestraft. Nach einem Freischlag von Dieter Linnekogel wurde dessen Flanke zwei Mal abgefälscht, bevor der am langen Pfosten völlig frei stehende Jesper Kamlade ohne Mühe zum 1:0 traf (3.). Doch Timur Oruz hatte nur zwei Minuten später die Antwort parat. Er kam auf Höhe der Mittellinie an den Ball und drank mit einem Sololauf halblinks in den Kreis ein, von wo er mit der argentinischen Rückhand den Ausgleich erzielte. Für Aufregung im ersten Durchgang sorgte eine Siebenmeterentscheidung zu Gunsten von Alster kurz vor der Pause. André Henning: „Aus meiner Sicht eine Unverschämtheit. Wenn der Schiedsrichter den gibt, müssen wir nach klaren Aktionen gegen Trompertz und Miltkau in der zweiten Hälfte auch noch zwei Siebenmeter bekommen.“ Unbeeindruckt verwandelte Dieter Linnekogel den Strafstoß sicher (32.).

Nach der Pause bekam Rot-Weiss das Geschehen besser in den Griff, übernahm mehr und mehr die Initiative. Doch neben den nicht gegebenen Siebenmetern ließen die Gastgeber auch noch einige gute Gelegenheiten ungenutzt. Erst in der 47. Minute glich Joshua Delarber per Siebenmeter aus. Auch nach dem Ausgleich drückte vor allem Köln, während Alster mit einem starken Keeper und einer gut aufgelegten Abwehr dagegenhielt und auf Konter lauerte. In der 55. Minute jubelte Köln über die erste Führung, doch das Stechertor von Timur Oruz wurde nicht gegeben. „Aber abgesehen davon haben wir heute in der Offensive die nötige Konsequenz und Qualität vermissen lassen“, konstatierte Henning. Und so entschieden zwei Alster-Konter die Partie zu Gunsten der Gäste aus dem Norden. Erst wurde Friedrich Gröpper bei seinem Solo von der eigenen Viertellinie aus nicht richtig angegriffen, sodass er am Ende den Ball über Victor Aly ins Tor chippen konnte (57.). Und nur zwei Minuten später stellte Dieter Linnekogel mit einem verwerteten Abpraller den Endstand her.

Autor: ag, Q.: DHA