Ein gemütlicher Bummel über den Weihnachtsmärkte, die Augen sind auf den Schmuck gerichtet oder man plaudert mit Freunden bei einem Glas Glühwein – schnell sind viele Besucher mit den Gedanken überall, nur nicht beim Portemonnaie oder der Handtasche. Eine ideale Gelegenheit für Taschendiebe: Ein kurzer Griff und das eigene Portemonnaie wechselt seinen Besitzer. Oftmals fällt den Beklauten erst Stunden später auf, dass die Geldbörse fehlt. So ging es auch Liz Schneider aus Sülz. Die ältere Dame wurde auf einer Rolltreppe beklaut. Gemerkt hat sie das erst im Geschäft, als sie zahlen wollte. Die Kölnerin hatte Pech und wurde wenige Monate später ein zweites Mal beklaut. Diesmal nutzten die Diebe ein Ablenkungsmanöver während einer Theateraufführung.

8.000 Delikte jährlich
Rund 8.000 Delikte werden jährlich bei der Polizei Köln gemeldet. Damit ist Köln, obwohl die Zahl der Taschendiebstähle in den letzten Jahre gesunken ist, in Deutschland trauriger Spitzenreiter. Das soll sich nun ändern. Darum starteten heute auf dem Bahnhofsvorplatz die Kölner Polizei zusammen mit der Bundespolizei eine Kampagne gegen Taschendiebstahl. Geplant sind verschiedene Aktionen. Während der Weihnachtszeit steht die Polizei nun erste einmal mit einem Infomobil vor dem Dom und gibt Passanten Tipps, wie sie sich gegen Taschendiebstähle schützen können. Zur Eröffnung der Kampagne führte heute Christoph von Gonschor, bekannt aus der Fernsehserie "Die Abzocker – Das sind ihre Tricks“, die Kniffe der Taschendiebe vor.

Besonder beliebt: Der "Rempel-Trick"
Besonders beliebt ist bei Taschendieben der so genannte „Rempler-Trick“. Im Gedränge – beispielsweise in Bahnen, Bussen, auf Rollterppen oder auf dem Weihnachtsmarkt – wird der Geschädigte kurz angerempelt, sodass er abgelenkt ist und den Griff in seine Tasche zu spät bemerkt. Zumeist gehen die Taschendiebe im Team vor. Der Rempler übergibt die Beute direkt an seinen Komplizen, der sich unbemerkt in der Menge untertaucht. Währenddessen entschuldigt sich  der erste Täter freundlich für die versehentliche Berührung. Dieser Ärger ist jedoch vermeidbar, erklärt Günther Korn, Kriminalhauptkommissar und Leiter des Kriminalkommissariats 83. Dazu sollte man die folgenden Tipps unbedingt beachten.

Tipps gegen Taschendiebstahl
Tragen Sie Geld, Schecks, Kreditkarten und Papiere immer in verschiedenen verschlossenen Innentaschen der Kleidung möglichst dicht am Körper.

Tragen Sie Hand- und Umhängetaschen sowie Rucksäcke verschlossen auf der Körpervorderseite oder klemmen Sie sich diese unter den Arm.

Benutzen Sie einen Brustbeutel, eine Gürteltasche, einen Geldgürtel oder eine am Gürtel angekettete Geldbörse.

Hängen Sie Ihre Handtaschen im Restaurant oder im Kaufhaus (selbst bei Anproben von Schuhen oder Kleidung) nicht an Stuhllehnen und stellen Sie diese nicht unbeaufsichtigt ab.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung