In seinem Vortrag kritisierte Lauterbach die künftige Abkopplung der Arbeitgeber von den steigenden Gesundheitskosten: “Für die versicherten Arbeitnehmer der gesetzlichen Krankenkassen werden künftig die Beiträge doppelt so schnell steigen“, betonte Lauterbach. Der IG Metall Bevollmächtigte Dr. Witich Roßmann forderte einen nachhaltigen Kurswechsel in der Gesundheitspolitik: „Statt die Zwei-Klassen-Medizin weiter zu forcieren, brauchen wir den Einstieg in eine Bürgerversicherung zur nachhaltigen Finanzierung, eine effiziente und bürgernahe Versorgung und eine rigide Kontrolle der Preisgestaltung der Pharma- und Medizinindustrie“, so Roßmann.

Erfreut stellte Roßmann fest, dass die Metall- und Elektroindustrie in der Kölner Region ein starkes erstes Halbjahr verzeichnet hätte. „Besorgniserregend ist allerdings, dass nahezu alle Neueinstellungen Leiharbeiter sind. Gleiches Geld für Gleiche Arbeit wird deshalb ein zentrales Thema der IG Metall im heißen Herbst sein. Der Gesetzentwurf von Frau von der Leyen ist völlig unzureichend. Die IG Metall bereitet mit allen Betriebsräten betriebliche Aktionen zur Übernahme von Jungfacharbeitern, befristeten Arbeitnehmern sowie zur Gleichstellung von Leiharbeitnehmern vor“, erklärte Roßmann. Wer  heute Leiharbeiter einstelle, dürfe morgen nicht über Fachkräftemangel klagen.

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