Report-k.de: Welche Themen wollen Sie in der kommenden Session in Ihren Reden aufgreifen? Haben Sie Ihre Figur weiter verfeinert oder verändert?
Jörg Runge alias "Der Tuppes vum Land": Berichtete ich in meinen Anfangsjahren hauptsächlich aus meinem Leben als Nachwuchsredner, habe ich inzwischen mein Themenspektrum stark erweitert und mir die gesamte Bandbreite aktuellen Zeitgeschehens zur Brust genommen. Meine Rede für die kommende Session steht unter dem Motto „Wat wor dat fröher schön doch in Colonia“ und ist eine Persiflage auf unsere heutige (ziemlich verrückte) Zeit. Einige Themen wie Facebook, Telefonitis, Schneechaos oder der stetig wachsende Einfluss von Anglizismen in unsere Sprache, sind als Eckpunkte gesetzt. Darüber hinaus wird mein Vortrag aber permanent an aktuelle Ereignisse angepasst und erfährt dadurch von Tag zu Tag ein „update“. Das ist zwar eine große Herausforderung und Schwierigkeit zugleich, doch das macht die Sache für mich auch unglaublich interessant und spannend. Je aktueller, desto besser. Vielleicht komme ich eines Tages sogar dahin, dass ich auf der Fahrt zwischen zwei Auftritten im Autoradio von einem Ereignis erfahre und dieses dann umgehend in meinen Vortrag einbauen kann.

Für wie viele Auftritte in der kommenden Session sind Sie bereits gebucht? Wie viele Auftritte spielen Sie in einer Session durchschnittlich?
Wie viele Auftritte es genau sind, habe ich nicht gezählt. Jedoch gemessen daran, dass ich die Büttenrednerei neben meinem eigentlichen Beruf betreibe, darf ich sagen, dass ich für die kommende Session so gut wie ausgebucht bin. Dabei darf ich mich auf eine bunte Mischung von Auftritten freuen, die sowohl in den großen Kölner Sälen wie Gürzenich, Sartory oder Pullmann Hotel Cologne stattfinden, als auch auf wunderschöne Pfarrsitzungen in den Veedeln und Veranstaltungen im Kölner Umland. Besonders freue ich mich auf meinen erneuten Auftritt im Rahmen der Aufzeichnung zur ZDF-Fernsehsitzung „Typisch Kölsch“.

Gibt es ein Ritual, das vor jedem Auftritt durchgeführt wird?
In der Innentasche von meinem Jacket befindet sich ein großes Foto unserer Tochter Neele. Ich gehe nicht auf die Bühne, ohne vorher noch mal einen Blick darauf geworfen zu haben. Das mache ich vor „jedem“ Auftritt so, auch wenn es schon der vierte oder fünfte am Abend ist. Besonders schön ist es aber, wenn mich meine Frau Andrea und unser Töchterchen zu Auftritten begleiten…dann gebe ich beiden vorher einen Kuss. Ansonsten versuche ich mich zu konzentrieren und verziehe mich in eine stille Ecke.

Gehen Sie in diesem Herbst auf einen Vorstellabend?
Ich war auf den Vorstellabenden der Vereinigung Bonner Karnevalisten in der Stadthalle Bad Godesberg sowie im Theater am Tanzbrunnen bei der KAJUJA-Köln. Beide Vorstellabende liefen absolut optimal und endeten jeweils mit standing ovations.

Wo und wann haben Sie Ihren ersten Auftritt in der kommenden Session?
Am 05. November 2011 bei der Sessionseröffnung der KG Schäl Sick vun 1952 e.V. in Deutz.

Wie entsteht ein neuer Witz? Woher nehmen Sie die Inspiration für neue Ideen und Texte?
Als Reimredner erzähle ich ja keine Witze im klassischen Sinn, sondern bin eher so was wie der Kabarettist unter den Karnevalisten. Meine Vorträge stehen stets unter dem Kontext: „geistreich – witzig – kölsch“. Meistens steht ganz am Anfang einer Idee nur ein einzelnes Wort wie z.B. Reizklima, Stresstest oder community. So was kreist dann wochenlang bei mir im Kopf herum, bis auf einmal der passende Reim oder die richtige Geschichte dazu da ist. So ein Reim muss knackig, kurz und lustig sein. In gewisser Weise betreibe ich Wortakrobatik. Ansonsten schöpfe ich aus dem großen Portfolio aktueller Ereignisse und bin Leuten wie Kachelmann oder Rösler einfach nur sehr dankbar, für alles, was sie so veranstalten. Ein Blick in die Zeitung genügt…und nicht selten liefern die einzelnen Artikel die entsprechende Inspiration. Zudem ist eine gute Beobachtungsgabe im Alltag hilfreich.

Was haben Sie eigentlich im Sommer gemacht?
Viel Sport wie Laufen, Schwimmen und Rennradfahren. Darüber hinaus aktiven Erholungsurlaub in Werdum an der Ostfriesischen Nordseeküste, wohin es uns auch am kommenden Wochenende noch einmal zieht. Dann heißt es für ein paar Tage noch mal abschalten und Energie tanken, bevor dann die neue Session an den Start geht und es endlich wieder heißt: „Kölle Alaaf“.

Lieber Herr Runge, vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte Cornelia Schlößer für report-k.de | Kölns Internetzeitung


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