Köln | Im Klein-Paris von Köln kehrt wieder Frieden ein. Eine wilde Debatte im Sommer über Gehwegbreiten und der Möglichkeit Latte Macchiato zu genießen findet ein Ende. Die Meterstäbe können eingepackt werden, denn es gibt ein gutes politisches Framing für Außengastronomie und zu Fuß gehende: Ein Kompromiss. 3 Meter für den Gehweg und 2,8 Meter für die Außengastro. Und da gilt der gute alte kölsche Satz der Paragraf 5 der kölschen Verfassung: Nix bliev wie et wor in kombinierter Anwendung mit Paragraf 3: Et hätt noch immer jot jejange.
Das ist passiert. Ein Dringlichkeitsantrag der Grünen in der Innenstadt wollte der Aachener Straße eine Gehwegbreite von 4 Metern verpassen. Denn es gab mehr Platz zwischen Brüsseler Straße und Rudolfplatz, da der Radweg verlegt wurde. Das schmeckte aber den Gastronomen nicht, denn die sahen ihre Außengastronomie gefährdet. Nun gehört zur Wahrheit, die Außengastro ist an dieser Stelle in Köln äußerst beliebt und versprüht am Rande des Belgischen Viertels Pariser Flair. Es wurde gemessen, geschrieben, öffentlich debattiert und am Ende gewann die Einsicht. In einer aktuellen Stunde vor Ort nahm die Bezirksvertretung die Lage in Augenschein und kam zu einer weisen Entscheidung: Die besagten 3 Meter für die zu Fuß gehenden und 2,8 Meter für die Wirte.
„Nachdem es im Sommer so hochgekocht ist freuen wir uns, dass wir nun eine Lösung unter Berücksichtigung aller Interessen vor Ort finden konnten,“ so Julie Cazier, Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Bezirksvertretung Innenstadt und weiter: „Kompromisse haben es an sich, dass keine der Parteien 100 Prozent haben kann. Aber mit 3 Meter Gehwegbreite geben wir den Menschen an der Stelle mehr Raum zum Flanieren und sichern damit auch die Barrierefreiheit, die Gastronomie bekommt auch genügend Platz, es ist eine gute Lösung!“
Bezirksbürgermeister Andreas Hupke, Grüne, betont: „ Dieses konstruktive Agreement in dem Beschluss der Bezirksvertretung garantiert der Gastronomie an der Aachener Straße Rechtssicherheit und wird für die nächsten Jahre da zum Frieden beitragen!“ Darauf eine Latte!
Wer dabei das Dramolet in mehreren Akten nachlesen will, der findet die gesamte Story bei report-K:
