Marco Iacampo ist Goodmornigboy


Eigentlich war ein unplugged Konzert vorgesehen. Und dann kam die Band , voll ausgestattet mit vollem Equipment und sogar einem Schlagzeuger. Ok dann eben ein Konzert mit PA. Diese Improvisationsgabe ist sympthomatisch für die Veranstaltungen von Markus. Er will, daß die Musiker die bei ihm auftreten etwas eigenes machen, ausgetretene Pfade verlassen und sich selbst und das Publikum überraschen. Mit Goodmorningboy und ihrem eigenen Sound ist ihm das wunderbar gelungen.


Laut, ein wenig dreckig, eine Handvoll richtig guter Musik blueste das Blue Shell an diesem Abend


 


Marco Iacampo ist Goodmorningboy, zumindest bei seiner ersten CD eine One Man Show hat nun eine Band, und sagt das ist besser so. Die vier Jungs spielen einen ziemlich abgedrehten bluesig harten Gitarrensound vor allem Marco und der zweite Gitarrist der Band Lorenzo Corti entwickeln in Ihrem Zusammen- und Miteinander und Gegeneinanderspiel eine so noch nicht gehörte Klangvielfalt, Harmonie und Disharmonie. Sie machen Musik, einfach Musik so wie sie sie hören und fühlen! Marco nennt das „Rain Guitars“, wenn er und Lorenzo Ihre Soli Passagen aufeinander einspielen. Vor allem in den härteren, schnelleren Stücken , entfaltet dieses Element, das fast sphärisch elektronisch anklingt, seinen ganzen Charme. Dazu die manchmal fast dadaistisch anmutendenden monochromen Gesangswiederholungen von Marco. Das ist Rockblueskunst, mit ambitioniertem lyrischem Songwriting. „A wave in the dessert, and you´re a dog, and it´s beautiful and it´s sheer”, ziert das Booklet der neuen CD. Da hat Goodmorningboy auch das komplette Artwork selbst gestaltet.


Aus Mailand Bassist Luca Carezza







Gitarrist und Keyboarder Lorenzo Corti


 


Überhaupt sind manche Stücke musikalisch so aberwitzig konstruiert, schnell, harte Beats, leise fast harfenartige Passagen dazwischen, laut schreiend futuristisch, egomanisch, dann lyrisch buntklangfarbig südländisch. Break! So als wenn Sie mit der U-Bahn überirdisch durch eine laute schreiende Metropole des 21. Jahrhunderts fahren melancholisch aus dem Fenster sehen, es ist zu heiß, es stinkt, sie beobachten, sehen Dinge die sich kreuzen, vereinigen, schreiend voreinander wegrennen. An diesen „Crossings“ entwickeln sich seine Songs, erzählt uns Marco. Dinge die aufgescheucht herumrennen, sich treffen, gewöhnliche und ungewöhnliche Verbindungen aufnehmen. In den langsamen, stark melancholisch anmutenden Stücken spielt Marco seine Stimme noch stärker in den Vordergrund. Die er manchmal fantastisch heiser überdreht, besonders schön zu hören bei „hit me with water“. Eine Stimme die fähig ist hochemotionale Akzente zu setzen, in der Tradition der großen Songwriter. „The connection between things“. Inspirieren läßt sich Marco von den real things „seinem Garden“ und „Cooking“ seiner Leidenschaft, schließlich kreuzen sich hier ja auch die Zutaten.


An den Drums: Marcello Sorge


 


Eigentlich ist Marco Iacampo aus Venedig ein Songwriter der alleine auf der Bühne steht, jetzt hat er aber eine Band mit Lorenzo Corti, Keyboards und Gitarre aus Livorno, Luca Careza am Bass aus Milano und Marcello Sorge aus Catania in Sizilien. Und da sind wir schon wieder beim Thema Crossing, denn aus unterschiedlichereren Ecken in Italien kann man eigentlich nicht kommen.



Marco entlockt seinem Instrument noch nie gehörte Tonfolgen


 


Ein Konzert von vier wirklichen Musikern im Blue Shell, daß mehr Publikum verdient hätte, aber was soll man machen, Fußball und nebenan im Prime Club eine Mainstream-Party, mit Anstehen im Regen. Aber Goodmorningboy sind auch Vollprofis und haben auch auf diesem Gig mit viel Spielfreude und Witz auf die Situation reagiert.


 


Mehr zu Goodmorningboy finden sie auf der Seite Ihres Labels: www.urtovox.it


Von Goodmorningboy gibt es zwei CDs mittlerweile:


The Hamlet Machine und Goodmorningboy (outtakes).


 


Unser Gespräch mit Markus von Power-Pop-Booking, lesen Sie hier >>>