Am Freitag gab es in Köln wie hier bei der Holzwurmsitzung ein Zweigestirn. Foto: Eppinger

Köln Das Dreigestirn war am Freitag ausnahmsweise als Zweigestirn unterwegs, da Jungfrau Agrippina, André Fahnenbruck, nach 15 Terminen an Weiberfastnacht Probleme mit der Stimme hatte und sich einen Abend lang schonen musste. Prinz Boris I. und Bauer Marco meisterten ihr Programm aber trotzdem mit Bravour und wurden wie bei der Holzwurmsitzung im Kristallsaal der Messe von ihrem Publikum gefeiert. Gefeiert wird der Karneval von den Fidelen Holzwürmern schon seit mehr als 70 Jahren. Der Ursprung lag im Problem der Kölner Tischlerinnung, das Geld für eine neue Fahne zusammenzubekommen. Mit einer gemeinsamen Karnevalssitzung hoffte man 1949 das dafür notwendige Geld zu erwirtschaften. Der Plan ging auf und seitdem treffen sich Tischler und ihre Zulieferer zum jecken Feiern im Zeichen des Holzwurms.

„Stina“ Pohl wurde bei der Kostümsitzung der Nippeser Bürgerwehr als Marie verabschiedet. Foto: Eppinger

Einen Abschied gab es bei der Nippeser Bürgerwehr bei der Kostümsitzung im Pullman. Dort kam Marie Christina „Stina“ Pohl mit ihrem Tanzoffizier Niklas Wilske das letzte Mal auf die jecke Bühne. Sie hatte im vergangenen September spontan ihren „tänzerischen Ruhestand“ verlassen und war für die neue Marie eingesprungen, die aus gesundheitlichen Gründen aufhören musste. Ihr zu Ehren erlebte der alte Tanz „Nippes 94“ sein Comeback auf der Bühne, bei dem auch Präsident Michael Gerhold und Kommandant Mario Moersch mitwirkten. Neben Blumen in den Farben der Appelsinefunke und einem Geschenkkorb gab es für Pohl die Ernennung zum Ehrenmariechen des Traditionskorps. Nachdem sie als Teil des Tanzpaars im Zoch mit der Kutsche unterwegs sein wird, wird die ihr eigentlich versprochene Mitfahrt auf dem Präsidentenwagen nun im nächsten Jahr realisiert.

Die Kammerkätzchen und Kammerdiener waren bei der KG Blomekörfge zu Gast. Foto: Eppinger

Bei der KG Blomekörfge wird traditionell am Karnevalsfreitag im Ostermannsaal mit der Kostümsitzung die letzte Veranstaltung der Session bestritten. Für den amtierenden Präsidenten Hans Kürten war es die letzte Sitzung, er hat als seinen Nachfolger Volker Hochfeld vorgeschlagen. Auf der Bühne präsentierte sich Prinz Boris I. als Doof Noß in Bestform, bevor die Kammerkätzchen und Kammerdiener das Publikum für sich eroberten. Im Zoch wird die KG in diesem Jahr ohne Wagen, dafür aber als Musketiere zu Fuß unterwegs sein. Mit dem Verdienstorden in Gold wurden am Abend vom Festkomitee das langjährige Vorstandsmitglied Dietmar Teuber und Schatzmeister Bernhard Schilde geehrt.

Kreative Kostüme waren bei der Keine-Nacht-Zuhause-Party angesagt. Foto: Eppinger

Zu den besonders beliebten Kostümbällen gehört die „Keine Nacht Zuhause“-Party der Kölner Narren Zunft im Theater am Tanzbrunnen. Bekannt ist die KNZ für ihre besonders kreativen Kostüme – so kamen einige Jecken als komplette Polo-Mannschaft verkleidet inklusive von selbst gebastelten Pferden. Eingeheizt wurde dem Publikum im gut gefüllten Saal von Bands wie Druckluft, Miljö, den Domstürmern, King Loui und Cat Ballou.