Joshua freute sich über die Puppe, die ihm das Dreigestirn mitgebracht hatte und eines der tollen Kölner Bank T-Shirts

14:00 Uhr Köln Vogelsang Kolkrabenweg

Eine endlose Strecke, nichts als Meisen, Sperber, Eichelhäherwege, wenn man falsch anfährt. Eigentlich geht es links ab von der Venloer Str. nach Vogelsang. Dort liegt die Förderschule Geistige Entwicklung. Eine Schule für Kinder, die nicht an anderen Schulen gefördert werden können. Der Saal randvoll, alle Kinder tragen das Sessions-T-Shirt der Kölner Bank. Sie jubeln und feiern mit den Tollitäten um die Wette. 172 Schüler besuchen zur Zeit die Schule. Das Dreigestirn findet den Weg nach Vogelsang über eine ganz besondere Idee. Bis vor zwei Jahren empfing die Kölner Bank das Dreigestirn traditionell in den Räumen der Geschäftsstelle. Letztes Jahr ging man an den Ort an dem geholfen wird, in der Session 2005 das Kinderkrankenhaus an der Amsterdamer Strasse. Dieses Jahr hatte die Kölner Bank der Schule am Kolkrabenweg am Freiwilligentag geholfen, den Schulhof neu zu gestalten und flupp war die Idee geboren und in die Tat umgesetzt.

Neben den T-Shirts, gab es auch noch Geld. 500 Euro stellt die Kölner Bank dem Dreigestirn für Soziale Zwecke zur Verfügung, das Prinz Josef VII, Bauer Rüdiger und Jungfrau Josi direkt heute an den Förderverein der Schule weitergaben. Aber auch das jecke Trifolium wurde reich beschenkt, drei Kinder hatten den Tollitäten Bilder gemalt. Toll. Als es heißt weiter geht´s dröhnt es aus den Lautsprechern: „Die Karawane zieht weiter… ob Prinz Josef VII Durscht hat das wissen wir im Moment nicht…“

 
Prinzenführer, Dreigestirn, Kaufhof Geschäftsführer Jos Collen und Ludwig Sebus. Sage und schreibe 400 kg Lebendgewicht (*flüster* Mit Unterstützung der Equipe) brachten die Tollitäten auf die Waage.

15:00 Uhr Galeria Kaufhof

Normaler Einkaufsverkehr, von Ferne hört man „Viva Colonia“ intoniert von einer Kapelle… Vor dem großen Rolltreppen dichtes Gedränge und die Prinzengarde marschiert ein und auch Tollitäten können Rolltreppe fahren. Die, die Ihnen entgegenkommen rufen Alaaf, es gibt offenen Szenenapplaus. Jetzt spürt man das erste Mal was es heißt Prinz zu sein, die Menschen jubeln einem spontan zu. Auch hier geht es um einen guten Zweck. Das Dreigestirn wird in Käse aufgewogen. Der Kaufhof spendet das Lebendgewicht der Tollitäten an die Pfarrcaritas St. Theodor in Köln Vingst. Als die Tollitäten ankommen singt Ludwig Sebus kölsche Evergreens und viel jeckes Volk hat sich versammelt und feiert Karneval. Prinz Josef sagt hier einen Satz der als Leitmotto über dem Nachmittag stehen könnte: „Karneval heißt nicht nur nehmen und Party, sondern auch Geben“. Und der Kaufhof engagiert sich hier für die Ärmsten der Armen. Jeden Dienstag kommen über 400 Menschen nach Vingst aus allen Teilen der Stadt, nein nicht Obdachlose, auch Familien die am Rand des Existenzminimums leben und erhalten hier Essen. Frau Hannelore Wego, der symbolisch 400 kg Käse übergeben wurden erzählt report-K.de auch, dass sie vorher prüfe, ob jemand wirklich bedürftig ist.

 
Ausmessen des Prinzenkopfes für einen guten Zweck


Jungfrau Josi kann gut und weit werfen


Prinz Josef VII wirft Kamelle mit vollen Händen

16:30 Uhr Handelshof Köln

Köln Poll, Industrietristesse, ein Mc Donalds, Baumarkt, einer der größten Kölner Gastronomieservices und Cash und Carry Märkte, der Kölner Handelshof. Geschäftiges Treiben, Kölner Gewerbetreibende tätigen ihre Einkäufe, dann kommt die Armada der silbernen Ford Mondeos angeflizt. Der Prinz kommt, drinnen im Handelshof eher, wie es der Prinz später nennen wird, Gürzenich Atmosphäre. Auch hier ist das Kölner Dreigestirn für einen guten Zweck. Die Piccolöchen Aktion. Da werden die Köpfe des Trifoliums vermessen, mit dem Handelshof-Faktor multipliziert (der ist so gut gehütet wie das Geheimnis des CocaCola Rezeptes) und dann kommt die Summe Picolo zusammen die das Dreigestirn dann bei Besuchen zum Beispiel im Altenheim verteilen darf. Aber vorher können Prinz Josef VII, Bauer Rüdiger und Jungfrau Josi schon mal für den Rosenmontagszug trainieren: Angesagt Kamelle werfen und nicht zu knapp, mit vollen Händen ins wartende jecke Volk… schließlich ist der Handelshof ja eine Quelle für Kamelle…

 

17:30 Uhr Rathaus Piazetta: Empfang Närrische Europäische Gemeinschaft

Jetzt wird´s amtlich: Einzug ins historische Rathaus der Stadt Köln. Vor der Tür der Bus der Bonner Tollitäten. Drinnen eine Menge Kappen mit Federn, Honoratioren der Stadt, aus der Wirtschaft, dem Karnevalistischen Showbiz. Aus Bonn Prinz Rico I mit Bonna Ina, aus Berlin Prinz Eckart I, leider ohne Prinzessin, die ist leider krank geworden. Das Düsseldorfer Prinzenpaar hat abgesagt. Aus den Niederlanden ist gekommen Prinz Theo V aus Ales/Limburg. Der Präsident der Närrischen Europäischen Gemeinschaft und BDK-Vorsitzender Volker Wagner,  der Ehrenpräsident des BDK, der Präsident des Festkomitee Kölner Karneval Markus Ritterbach und Ludwig Sebus. Die Kölner Bürgermeisterin Angela Spizig, viele Präsidenten großer Kölner Karnevalsvereine darunter Dieter Kaspers, Dr. Joachim Wüst, der auch Vizepräsident im Festkomitee Kölner Karneval ist.

 

Kölns Oberbürgermeister Fritz Schramma konstatierte erfreut, daß Europa in Köln sichtbar wird. „Die Närrische Europäische Gemeinschaft, die Europa Union Köln und das Europe Direct Informationszentrum der Stadt Köln haben es sich zur Aufgabe gemacht, den kulturellen Austausch in Europa zu fördern, und sie tun es – wie man sieht – sehr erfolgreich.“ Schramma betonte auch, daß Karneval eben nicht für Krieg sondern für Frieden stehe. Die Persiflagen der Korps auf das Militär bringen genau das zum Ausdruck. Und auch hier spannt sich nach Schramma der Bogen hin zum friedlichen zusammenwachsenden Europa.

 

Volker Wagner, der Vorsitzende der Närrischen Europäischen Gemeinschaft, betonte daß es vor allem darum geht die Traditionen des Karnevals zu bewahren und den Karneval nicht zu einer einzigen Partyveranstaltung verkommen zu lassen.

 

Und dann ging´s los. Das Kölner Dreigestirn kam angebraust und hatte eine phänomenalen Einzug. Getreu dem Motto des jecken Kölner Trifoliums ging auch in der Piazetta des Historischen Rathauses die Sonne auf. Eine Besonderheit, Ludwig Sebus wurde auf die kleine Bühne gebeten und er sang extra für das Trifolium ein Medley seiner bekanntesten Evergreeens, wie zum Beispiel „Auch Verwandte dat sin Minsche“ und „Jeder Stein vun Kölle is e Stück vun mir“.  Noch um 19:00 Uhr feierten die Jecken ausgelassen im Historischen Rathaus von Köln.

 

20:30 Uhr Gürzenich – Sitzung.

„Das ist unsere erste Mädchensitzung der Session“ –  sagt der Prinz. Der Bauer lädt mal prophylaktisch alle Mädcher ins Dorint Hotel ein: „heute eröffnet wieder Jimmys Bar“, Jungfrau Josi hat eine herrlich dunkle Stimme, zeigt Bein und einen Strunpfhalter und sucht Tipps gegen rutschende Strümpfe auf der Website des Dreigestirns der Session 2006. Die jecken Herrscher von Köln können am heutigen Tag zum ersten Mal so richtig Dreigstirn sein und das so merkte man das im Saal nutzten die Drei sehr schnell.

Was noch passierte weiß der Prinz im Mond, der Köln in ein herrliches silbernes Licht tauchte.

 

Andi Goral für report-K.de / Kölns Internetzeitung