Bernd Stelter beim Grosse Kölner Häreovend

So gegensetzlich und vielfältig ist Karneval. Oben im großen Saal des Gürzenich tobt eine vollbesetzte Mädchensitzung zu Höhnern und Paveiern und unten im Gürzenich Grill geben sich fast ausschließlich Redner die Klinke in die Hand. Die Grosse Kölner hat zum Häreovend geladen, mit einem exzellenten Programm. Traditionell treten die Großen Kölner Landsknechte auf, sie machten an diesem Abend den Opener.

 

Glücklicher Blötschkopp, bei der Lobeshymne von Dr. Joachim Wüst, der durch den Häreovend führte

Ferdi Huick, „Ne bergische Landbote“ eröffenete den Reigen der Redner und dann kam er: Ne Blötschkopp. Natürlich bleiben die Herren distinguiert sitzen, aber Marc Metzger räumte sagenhaft ab und auch der ein oder andere wartende Rednerkollege schmiss sich, wie man so schön in Köln sagt vor lauter Lachen in die Ecke, ob des Lachbauchmuskeltrainings das Marc Metzger mit den anwesenden Herren veranstaltetet.

Marc Metzger ist einer der wenigen Redner, die kommen sie in jecke Rage, allein aus aktuellen Beobachtung der Lage im Saal einen Spontanwitz nach dem anderen produzieren können. So einen nennt man Naturtalent. Die Herren spendierten dem Nachwuchstalent des Kölner Karnevals eine Rakete und das will was heißen.

 

Literat Harald Hahn, immer zwischen Bühne und -Künstlern unterwegs

Nicht minder schlecht, wenn man das überhaupt so sagen darf, nein eigentlich sehr gut präsentierte sich Bernd Stelter. Ein wenig ruhiger, dafür aber nicht unspritziger, als auf den Großen Bühnen heizte er den Herren gehörig ein, die erstaunlich konzentriert zuhörten und auch auf die Nuancen, die Bernd Stelter gerne einmal einbaut, hervorragend reagierten. Ungebrochen seine Stärke an der Gitarre in Verbindung mit seinen ausgefeilten Texten. Bernd Stelter wurde abgelöst von Klaus und Willi und der zum guten Schluss von Wicky Junggeburth.

 


Der Duisburger Stadtprinz Robert I besuchte die Grosse Kölner


Hoher karnevalistischer Besuch hatte sich bei der Großen Kölner angesagt. Der amtierende Duisburger Stadtprinz, Prinz Robert I, kam mit seinen beiden Hofmarschällen Jürgen Franken und Jürgen Tschacksch, Volker Wagner, Präsident des BDK und der Ehrenpräsident Franz Wolf. Das Refrather Dreigestirn war mit Prinzenführer Harald Hahn, der im übrigen im „Nebenjob“ Literat der Großen Kölner ist, kurz sahen wir auch Curt Rehfus, den Kommandanten der Ehrengarde der Stadt Köln. 

 

„Duisburg Stadt am Rhein“ singt Prinz Robert I aus Duisburg mit seiner Prinzencrew. Nun das ist nichts besonderes werden Sie sagen, jeder kann singen. Aber da gibt es noch zwei Besonderheiten. Die jecken Duisburger haben den Song nicht nur auf Deutsch aufgenommen, nein auch in Türkisch. Den singen sie zwar nicht öffentlich, aber es gibt ihn als CD. „Wir wollen damit etwas bewegen, für Integration sorgen in dem wir zeigen, daß wir uns trauen in der uns fremden Sprache einen Song aufzunehmen. Mut zu machen über den Tellerrand hinauszusehen“. „Mitmachen, neue Freunde gewinnen, auch wenn es nicht 100% stimmt“, sagt Prinz Robert I. Eine türkische Sprachwissenschaftlern bestätigte den drei Herren dann auch musikalisch eine Note 1+, aber aussprachlich –4. Dabei denken die jecken Duisburger, die übrigens das verbotene Wort als jecken Gruß ausrufen, vor allem auch an die 4.te Generation junger türkischen Mitbürger, an die zwischen allen Stühlen. Den Song verstehen sie als Aufforderung doch einfach mal im Karneval mitzumachen. Tolle Idee. Wer den Song hören möchte, muss diesen Sonntag um 13:45 Uhr Radio hören, allerdings Radio Duisburg. Produziert wurde der Song von Markus Stein.

 


Das sympathische Dreigestirn aus Refrath in den Kostümen ihres Vereins, der Piratengarde: Jungfrau Carstine, Prinz Micke I, Doppeljobbler Prinzenführer Harald Hahn (im karnevalistischen Nebenjob "nur" Literat der Grossen Kölner), Bauer Guido

Aber auch aus der direkten Nachbarschaft aus Köln war das jecke Dreigestirn gekommen. Aus Refrath kamen, zwar nicht im Ornat, dafür aber in den Kostümen der Piratengarde Prinz Micke I, Michael Müller, Bauer Guido, Guido Strauch und Jungfrau Carstine, Carsten Deters. Die Drei sind echte Karnevalsjecken mit viel Idealismus und Herzblut. (Report-K.de begleitet das Refrather Dreigestirn durch die Session 2006 >>> hier geht’´s zu den bisher erschienenen  Artikeln) Eine Sotisse aus dem Leben eines Prinzen. Beim Einzug in die Hofburg sengte dem Prinz ein jecker Besucher den Federschmuck an, ein jecker Versicherungsfall, schon ausgeglichen… das ist Rheinland.

 

Dr. Rainer Landwehr von Nissan, vor einem der tollen Autos


Schicke silberne Flitzer für die Grosse Kölner 

 „Große Kölner op jöck mit Nissan“, unter diesem Motto fährt die Grosse Kölner noch bequemer zu Ihren Sitzungen. In zwei schicken silbernen, niegelnagelneuen Nissan Murano kann Präsident Dr. Joachim Wüst und Große Kölner Landsknechte Kommandant Berthold Diller zu den Auftritten und Sitzungen der Großen Kölner brausen. Dr. Rainer Landwehr übergab vor dem Große Kölner Häreovend die Autos. „Mit diesem Engagament wollen wir etwas für Köln und das Brauchtum tun“, sagte Dr. Landwehr gegenüber report-K.de.

 

 

Ein sehr gelungener Abend im Gürzenich Grill und das Schöne daran, besser besucht als letztes Jahr. 

 

Für Statistiker: Grosse Kölner Häreovend am 12.1.2006 im Gürzenich Grill. 

 

Andi Goral für report-K.de / Kölns Internetzeitung