v.l.n.r. Christoph Kuckelkorn, Markus Ritterbach, Dr. Joachim Wüst lenken die Geschicke des Festkomitees Kölner Karneval

Köln, 30.01.2006, 12:30 Uhr > Weit mehr als ein Dutzend Kölner Karnevalsgesellschaften, die dem Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V. angehören sowie das Kölner Dreigestirn 2006, haben Geld für eine neue Kirchenglocke für die Kirche St. Elisabeth des Krankenhauses Köln-Hohenlind gespendet und sich damit für ein gemeinsames bürgerschaftliches Ziel eingesetzt. „Dieses große Engagement ist ein weiterer Beleg dafür, wie eng der Kölner Karneval in der Bürgerschaft verwurzelt ist und wie sehr sich die Gesellschaften für Kulturgüter in der Stadt einsetzen. so Markus Ritterbach, Präsident des Festkomitees. Die Glocken werden vier Tage nach Rosenmontag von Petit & Gebr. Edelbrock in Gescher (Westfalen) gegossen. Horst Kugelmeier, Geschäftsführer des St. Elisabeth-Krankenhauses ist dementsprechend glücklich: "Es ist schön, wenn so viele hochrangige Karnevalisten einen Bezug zu unserem Krankenhaus haben. Ich bin begeistert, was die Karnevalisten da auf die Beine gestellt haben."

Das Dreigestirn versteigert 10 Geisböcke: Einen Teil der Einnahmen wird ebenfalls für die Glocke gespendet 

Glocken fehlen seit zweitem Weltkrieg

Die bekannte katholische Krankenhauskirche St. Elisabeth des berühmten Architekten Dominikus Böhm wurde im Jahr 1932 erbaut. Mehrere Kunstwerke von Ewald Mataré, darunter der berühmte Schmerzensmann (geschaffen 1939/1940) und ein Vortragekreuz von Hildegard Domizlaff zählen zur wertvollen Ausstattung der Kirche. Im zweiten Weltkrieg wurde sie stark beschädigt und wieder aufgebaut. Doch seit dem Krieg fehlen die zwei Glocken des mächtigen Kirchenbaus. Eine wurde eingeschmolzen, die zweite blieb bis heute verschollen.

Engagiertes Mitglied machte aufmerksam

Aufgrund einer Idee von Hans Fey, Puppenspieler im Kölsch Hänneschen Theater und engagiertes Mitglied der Kölner Funken Artillerie Blau-Weiß von 1870 e.V. wurden Karnevalsgesellschaften auf diesen Verlust aufmerksam gemacht. Bislang haben sich 16 Gesellschaften des Festkomitees dazu entschlossen, die Herstellung der zweiten Glocke zu finanzieren. Weitere Spender aus dem Umfeld der Karnevalsgesellschaften werden die Aufhängung der Glocken mit Arbeitsleistungen und Schlosserarbeiten unterstützen. Für die künftige Beleuchtung der Glocken konnte das Unternehmen Planquadrat Lichtarchitektur + Gestaltung aus Köln gewonnen werden.

Karneval bedeutet bürgerschaftliches Engagement

Kölner Karnevalsgesellschaften pflegen nicht nur die Tradition des kölnischen Brauchtums, sie setzen sich grundsätzlich mit großem bürgerschaftlichen Engagement für die Belange ihrer Mitmenschen ein. Beispielhaft seien hier groß angelegte und erfolgreiche Blutspende- und Typisierungsaktionen für leukämieerkrankte Karnevalisten erwähnt oder die beispiellosen Hilfs- und Spendenaktionen im Nachgang der Tsunami-Katastrophe, bei der sechsstellige Spendensummen zusammenkamen.

Die Spender

Folgende, dem Festkomitee des Kölner Karnevals von 1823 e.V., angeschlossene Gesellschaften haben für die zweite Glocke der Kirche St. Elisabeth von Thüringen des Krankenhauses in Hohenlind gespendet: Die Grosse von 1823 e.V. Karnevalsgesellschaft e.V., Traditionstanzgruppe Hellige Knächte un Mägde e.V., Kölsche Funke rut-weiß vun 1823 e.V., Rosen-Montags-Divertissementchen von 1861 e.V., Bürgergesellschaft Köln 1863 e.V., Senatspräsident der Kölner Funken Artillerie Blau-Weiß von 1870 e.V., Kölner Narren-Zunft von 1880 e.V., Senat der EhrenGarde der Stadt Köln e.V. 1902, Corps á la Suite Nippeser Bürgerwehr 1903 e.V., Bürgergarde „blau-gold“ von 1904 Köln, Fußkorps der Prinzen-Garde Köln 1906 e.V., Altstädter Köln 1922 e.V. , Treuer Husar blau-gelb von 1925 e.V., Senat der Kölnischen KG von 1945 e.V., Senat der Löstige Paulaner von 1949 e.V., Fest der schwarzen Kunst

Darüber hinaus engagieren sich private Spender aus dem Umfeld der Gesellschaften mit Sachspenden, zum Beispiel Arbeitsleistungen beim Gerüstbau und Schlosserarbeiten im Rahmen der Aufhängung der Glocken. Insgesamt kamen dadurch rund 13.000 Euro zusammen. Der Förderverein des Krankenhauses selbst brachte 7.000 Euro an Spenden auf. Ca. 8.000 Euro fehlen noch um das Gesamtprojekt zu einem guten Ende zu bringen. Jede Glocke inklusive Aufhängung und Technik kostet rund 14.000 Euro.

Für die künftige Beleuchtung der Glocken konnte das Unternehmen Planquadrat Lichtarchitektur + Gestaltung aus Köln gewonnen werden.

Direktlink zum Krankenhaus 

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung