Köln | Er spielte sieben Mal in der NHL, wurde einmal mit Mannheim und zwei Mal mit Berlin Deutscher Meister. Seit diesem Sommer ist Nathan Robinson (30) ein Hai – und freut sich schon riesig auf sein erstes Rheinisches Derby. Das „KEC-Interview am Dienstag“ mit Kölns Nummer 10.

report-k: Glückwunsch zum guten Saisonstart, Herr Robinson. Sie haben den Wechsel zum KEC sicher nicht bereut bisher…

Robinson (lacht): Nein, bisher gibt es echt nichts zu meckern. Ich fühle mich in Köln superwohl, wir haben eine echt starke Mannschaft und die Spiele haben bisher natürlich auch Spaß gemacht. Aber das machen sie ja eigentlich immer, wenn man gewinnt.

Noch mehr Spaß würde ein Titelgewinn machen. Sie waren ja schon Meister. Haben die Haie das Zeug zum Titel?

Ja, wir sind einer der Kandidaten. Ich denke das kann ich sagen. Aber unser Erfolg baut auf harter Arbeit auf. Uwe Krupp und Niklas Sundblad [d. Red.: Trainer und Co-Trainer] halten uns auf dem Boden und erinnern uns immer wieder daran, nicht nachzulassen. Wenn uns das bis zum Ende der Saison gelingt, wird der Titel nur über uns zu gewinnen sein. Die Jungs sind alle extrem heiß auf Erfolg.

Sie nicht?

Ich bin mehr als heiß. Ich habe zwei echt schlechte Jahre hinter mir. 2011 in Finnland [Espoo Blues] und danach in Wien [Vienna Capitals] sind einige Dinge echt ganz falsch gelaufen. Deshalb bin ich super froh, jetzt beim KEC wieder angreifen zu können.

Erst waren Sie nur Probe-Spieler im Sommer…

Die Probleme mit meinen Ex-Klubs haben für ein bisschen Unruhe um meine Person gesorgt. Ich musste mich also komplett neu beweisen. Aber ich war von Anfang an bereit, alles dafür zu geben. Ich kam im August nach Köln und zwei Tage später habe ich mir gesagt, dass ich unbedingt für dieses Team spielen will. Die Variante zu scheitern gab es in meinem Kopf nicht mehr. Wissen Sie, ich komme aus einer Familie, in der wir immer für alles sehr hart arbeiten mussten. Dort habe ich auch gelernt, dass man sich alles erarbeiten kann, wenn man will. Und jetzt bin ich hier.

…und bereit für das Derby gegen Düsseldorf am Freitag (19.30 Uhr, Arena)?

Ja, Düsseldorf. Die Jungs haben mir schon viel über diese Spiele erzählt. Als ich in Mannheim war, haben wir gegen Frankfurt Derbys gehabt, mit Berlin war es Mannheim. Aber die Jungs sagen, dass das hier noch eine ganze Nummer größer ist. Ich bin gespannt.

Es ist das größte Derby im deutschen Eishockey.

Ja, beide Mannschaften haben eine große Tradition. Und die Städte liegen so nah aneinander. Bis gestern wusste ich das gar nicht. Aber dann war ich in Düsseldorf und habe auch schon die ganzen DEG-Aufkleber auf den Autos gesehen. Das ist ja echt nicht weit weg!

Was?! In der Derby-Woche waren Sie im „Feindesland“?

Ja, ich musste da wegen einer Passangelegenheit hin. Ist auch eine ganz nette Stadt…

…in der aber am Freitagabend getrauert werden wird, oder?

Auf jeden Fall! Wir wollen das Derby natürlich gewinnen. Alle sind schon ganz aufgeregt. Jeder probiert noch ein paar Karten für seine Freunde und Verwandten zu bekommen. Man merkt direkt, dass das ein ganz besonderes Spiel ist. Ich möchte meinen Teil dazu beitragen und den Fans eine gute Show bieten. Unsere Fans sollen einen geilen Abend haben.

Vielen Dank für das Gespräch. Das Interview führte mr

Autor: mr
Foto: KEC-Neuzugang Nathan Robinson nach dem Interview mit report-k