Drei volle Stunden Programm bietet Köbes Underground am Tanzbrunnen. Schwer fällt der Hausband der Stunksitzung das nicht, schließlich verfügen die Musiker über ein riesige Repertoire. Rund 350 Lieder haben sie in den vergangenen 28 Bühnen-Jahren schon gespielt. "Bestimmt 1.000 Songs haben wir geprobt", berichtete heute Winni Rau. Denn nur etwa jeder zehnte schaffe es tatsächlich auf die Bühne. Bei ihrem Auftritt im Tanzbrunnen können die Musiker also aus dem Vollen schöpfen. Das Publikum kann sich auf ein Feuerwerk für die Lachmuskeln gefasst machen – schließlich werden an diesem Abend nur die besten Stücke gespielt. Dazu kramte die Band auch alte Hits hervor. Freuen können sich Fans etwa auf die "Söhne vom Bofrostmann", moderne Heimatlieder und Hardrock mit Akkordeon. Auch für den neuen FC-Trainer Stale Solbakken haben die Musiker einen Taktik-Tipp parat: "einfach spielen wie Brasilien".

"Hier kann man sich nicht durchmogeln"
Das Konzert der Kölner Band bildet den Abschluss der diesjährigen Open Air-Tanzbrunnen-Saison. Auch für die Band selbst ist das Konzert so etwas wie das Ende der Saison. "Denn danach geht es für uns in den Probenkeller – zur Vorbereitung auf die neue Stunk-Sitzung", sagte Winni. Bereits zum sechsten Mal tritt Köbes Underground mit eigenem Programm am Tanzbrunnen auf. Auch wenn sie nach 28 Jahren Bühnenerfahrung inzwischen Routine haben, sind die Konzerte dort für sie immer noch etwas Besonderes. "Hier bin ich jedes Mal nach den ersten Minuten geflasht, weil das Publikum einfach vom ersten Moment an da ist", so Sänger Ecki. Für ihn persönlich wird der Abend zudem zur Text-Probe. Denn die Kölner können die Songs der Stunk-Hausband textsicher mitsingen. Manch einer bringe sogar ein Liedheft mit. Jede Abweichung vom Text falle da auf. "Hier kann man sich nicht durchmogeln", betonte Ecki.


Das Erfolgskonzept seit 28 Jahren: "Wir untereinander haben immer Spaß", so Sänger Ecki


Von "Bescheißerchen" und Band-Ritualen
Eine Herausforderung ist darüber hinaus jeder Klamottenwechsel. "Wir haben einen ganzen LKW voller Kostüme mit im Gepäck", sagte Winni. Zwischen den Liedern haben die Musiker manchmal jedoch nur 10 bis 15 Sekunden Zeit, um das Outfit zu ändern. Da helfe nur eins: "Wir nähen ‚Bescheißerchen’", verriet Ecki. Dabei handelt es sich um Hemd-Attrappen, die sich blitzschnell überstreifen lassen. Ein bisschen Aufregung ist also selbst bei diesen Routeniers des Musikgeschäfts dabei. Um vor dem Konzert die nötige Spannung aufzubauen, hat Köbes Underground übrigens ein ganz eigenes Ritual. Seit 28 Jahren treffen sich die Musiker kurz bevor es auf die Bühne geht und trinken zusammen ein Glas Sekt. Danach kommen alle wie bei einem Mannschaftssport zusammen, legen die Hände übereinander und machen einen gemeinsamen "Team-Ruf".

Infobox
Köbes Underground
24. September 2011
Einlass: 18 Uhr
Beginn: 19 Uhr
Eintritt: 23 Euro VvK, 25 Euro Ak
Kinder unter 13 Jahren haben freien Eintritt

Das Konzert findet wetterunabhängig auf der Open Air-Bühne statt. "Der Kölner lässt sich die Stimmung nicht verderben auch wenn es regnet", so Ecki. Zudem passten alle Zuschauer eh nicht in das Theater.

Cornelia Schlößer für report-k.de | Kölns Internetzeitung