Es ist kurz nach 6 Uhr. Auf dem Gelände des Kölner Abfallentsorgers GVG/BVA an der Geestemünder Straße brennt es in einer riesigen Lagerhalle. Die ist hoch gefüllt mit unterschiedlichstem Müll. Als Arbeiter eines der Stahltore mit Schneidbrennern öffnen und Bagger die Tore greifen und zur Seite werfen, ist der riesige Müllhaufen gut zu erkennen. Immer wieder lodern Flammen hoch und an einigen Stellen der Halle züngeln sie auch durch die Wellblechverkleidung. Ein Radlader kommt immer wieder mit brennendem Müll aus der Halle gefahren, der vor der Halle nun verteilt wird und dort abgelöscht. Aus den Oberlichtern quillt unaufhörlich Rauch und hüllt die Geestemünder Straße und nördlich davon in weißen Brandrauch. Rund um das Gelände der GVG/BVA ist Business as usual angesagt. Nur für den Durchgangsverkehr sperrt die Kölner Polizei die Geestemünder Straße.

Aktualisiert 22:25 Uhr
Haus- und Sperrmüll brannte bis 18:30 Uhr
Die Kölner Feuerwehr schätzt mittlerweile den Brand in der Halle der GVG als Großbrand ein. Die Lokalisierung des Brandherds in den Müllbergen in der Halle erwies sich als sehr schwierig, da zunächst wenig Flammenschein, aber viel Rauch in einem etwa 10 x 30 m2 großen Bereich in der Nordwestecke der Halle festzustellen war, beschreibt Einsatzleiter Ruster die Lage vor Ort. Der Müll war dort etwa 8 m hoch getürmt. Durch diese Müllberge mußten sich die Einsatzkräfte mit schwerem Gerät der GVG (mehrere Greifbagger und Radlader) durcharbeiten, um sämtliche Brand und Glutnester auseinanderziehen und ablöschen zu können.

Diese Arbeiten mußten immer wieder wegen zeitweise starker Rauchentwicklung und wechselnde Winde unterbrochen werden, da die Baggerführer der GVG nicht unter Atemschutz arbeiten können und daher den Rauchgasen nicht ausgesetzt werden durften. Durch massiven Wassereinsatz und stetiges Vorarbeiten ließ die Rauchentwicklung gegen 14.00 Uhr merklich nach, und gegen 18.30 Uhr konnte „Feuer aus“ gemeldet werden.

Während der gesamten Einsatzdauer waren Meßfahrzeuge der Feuerwehr im Einsatz, die das vom Brandrauch betroffene Gebiet im linksrheinischen Kölner Norden mehrfach abfuhren und kontrollierten. Trotz der oftmals intensiven Geruchsbelästigung (bis nach Dormagen) lagen fast alle Meßwerte der Feuerwehr unterhalb der Nachweisgrenze. Einige wenige Meßwerte lagen sehr nahe an der Nachweisgrenze und damit weit unterhalb einer Gefährdungslage für die Anwohner. Besonderes Augenmerk bei den Meßfahrten wurde auf sensible Objekte wie Kindergärten, Schulen, Krankenhäuser und Altenheime gelegt. Von den bis zu 80 Einsatzkräften der Berufs- und Freiwilligen Feuerwehr Köln und den Baggerführern der GVG wurden innerhalb der knapp 13 Stunden Einsatzdauer rund 2.000 Kubikmeter Müll umgeschichtet und abgelöscht. Das angefallene kontaminierte Löschwasser wurde durch Dichtsetzen der Kanalisation aufgefangen, abgepumpt und einer fachgerechten Entsorgung zugeführt.

[ag]