Köln | Eine neunköpfige Jury kürte das Duisburger Unternehmen KLA kiparlandschaftsarchitekten, das seine Entwürfe zusammen mit dem Büro für Stadt- und Verkehrsplanung Dr.-Ing. Reinhold Baier aus Aachen eingereicht hatte, für den besten Entwurf für die Anlage der Freiflächen auf dem Clouth-Quartier. In einem Einladungsverfahren waren sechs Büros von Landschaftsarchitekten und Verkehrsplanern um ihre Ideen gebeten worden.

Aufgabe der Planer war es, sich drei Areale vorzunehmen. Zum einen den 7.300 Quadratmeter großen Luftschiffplatz im Zentrum des Geländes vor der denkmalgeschützten Halle 17. Ferner sollten sie Grün- und Verkehrspläne für eine 2.000 Quadratmeter große Fläche am Tor 4 an der Xantener Straße erstellen sowie einen künftigen Rad- und Fußweg in ihre Überlegungen einbeziehen. Dieser trifft als Verlängerung der Blücherstraße, über die Niehler Straße gehend, auf den Luftschiffplatz. Außerdem sollten Wohnstraßen um die Halle 17 in die Entwurfsplanung einbezogen werden. Insgesamt umfassten diese drei Flächen mehr als 10.000 Quadratmeter, so Moderne Stadt, Grundstückseigentümer des Clouth-Quartier, der den Wettbewerb auch ausgelobt hatte.

„Die Herausforderung war, diese drei Gebiete, obwohl sie eine unterschiedliche Bestimmung haben, optisch so zu gestalten, dass sie als Einheit wahrgenommen werden“, erläutert Bernd Streitberger, Geschäftsführer von Moderne stadt. Zudem hätten verschiedene Ansprüche, vor allem auf dem Luftschiffplatz, unter einen Hut gebracht werden müssen. Hier sollen laut Moderne Stadt ein Spielplatz, Naherholungsmöglichkeiten und eine Außengastronomie entstehen, die Fläche habe zudem wichtige Erschließungsfunktionen für die Halle 17.

Leben und Arbeiten in Halle 17

Laut Jury-Vorsitzenden Scheuvens fiel dem Gremium die Entscheidung wegen der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten nicht leicht: „Jeder Entwurf hatte eine besondere Herangehensweise. Letztlich haben die Pläne von KLA die Jury überzeugt und wurden in großer Übereinstimmung zur Umsetzung empfohlen.“

In der 8.000 Quadratmeter großen historischen Halle 17, die an der höchsten Stelle 16 Meter misst, sollen etwa 35 Prozent der Flächen als Büros genutzt werden, zumeist im Erdgeschoss. Darüber sollen sich laut Eigentumswohnungen erstrecken. Der Verein Kölner Spielewerkstatt werde wahrscheinlich, so die Angaben von Moderne Stadt in einem Gebäudeteil ein Kinder-Kulturhaus eröffnen mit Atelier, Werkraum, Fahrradwerkstatt und Küche. Im Erdgeschoss soll ein Restaurant einziehen.

90 Wohnungen bis bis Herbst 2015 – 1.000 Wohnungen bis 2018

Seit einigen Wochen konzentrieren sich die Arbeiten auf dem insgesamt 14,5 Hektar großen Gelände der ehemaligen Clouth Gummiwerke in Köln-Nippes nicht länger auf den Abriss ehemaliger Hallen. Vielmehr startete am 19. Mai der Bau der ersten Mehrfamilienhäuser. Bis Herbst 2015 sollen so insgesamt 90 Eigentumswohnungen entstehen. Im Sommer soll außerdem Baubeginn für das zweite, daran angrenzende Baufeld mit 70 Mietwohnungen sein. Bis zum Projektende 2018 sollen im Clouth-Quartier insgesamt über 1.000 Wohnungen und 25.000 Quadratmeter Gewerbeflächen entstehen.

Autor: dd | Foto: KLA kiparlandschaftsarchitekten
Foto: Gewinnerentwurf der Freifläche am Eingang Tor 4 (Xantener Straße); Quelle: KLA kiparlandschaftsarchitekten.