Köln | Zur Primetime am Samstagabend konnten die Regionalligaspielerinnen des FCJ Köln die Zuschauer, die den Weg in die Friedensschule in Widdersdorf gefunden hatten, nicht mit einer Galavorstellung  belohnen. Mit 1:3 (8:25 16:25 25:16 9:25 ) blieben die Domstädterinnen an diesem Wochenende verdientermaßen ohne Punkteausbeute.

Die Tabellenführerinnen aus dem Ruhrpott fertigten die Gastgeberinnen im ersten Satz in Rekordzeit ab. Dabei stellten sich die Kölnerinnen zu Beginn des Spiels nicht schlecht an, konnten aber einige lange, umkämpfte Ballwechsel nicht für sich entscheiden. Offensichtlich eingeschüchtert durch das dominante Spiel der Essenerinnen, die durch einen Außenangriff mit Bundesligaformat kaum zu halten waren, ließen die FCJ – Damen mit zunehmender Spieldauer nach. Mit einer nur selten zu bezwingenden Block-Feldabwehr erstickten die Essenerinnen jedes Fünkchen Kölner Hoffnung im Keim. Nach einer deutlichen Ansprache von Trainer Florian Hannich in der Satzpause kehrten die Kölnerinnen zwar stärker als zuvor, aber bei weitem noch nicht mit den Gegnerinnen auf Augenhöhe in das Spiel zurück. Durch die Einwechselung von Dani Engel wurde vor allem die Annahme stabilisiert. 

Das Kernproblem, dass es nie gelang, die wuchtigen Schmetterbälle der Hauptangreiferinnen Sandra Ferger und Lena Verheyen, die immer geschickt die Blocknaht fanden, zu entschärfen, blieb aber bestehen. Erst im dritten Satz kamen die Domstädterinnen getreu ihrem Motto „On Fire“ besser ins Spiel, schlugen risikoreicher auf, feierten kleine Achtungserfolge in der Abwehr und hatten mit Nina Rieger eine Angreiferinnen in ihren Reihen, die sich gegen die starken gegnerischen Blockspielerinnen an ihrem großen Variantenschatz im Angriff bediente und so einen Punkt nach dem anderen beisteuerte. Doch es blieb bei einem Strohfeuer, zurück im vierten Satz tauchten Fehler und Verhaltensmuster aus den ersten zwei Sätzen wieder auf, sodass sich Essen dann doch mit einem standesgemäßen Ergebnis auf den Heimweg machen konnte.

Coach Hannich resümierte nach der Begegnung resigniert: „Das war heute zeitweise gleich ein mehrfacher Klassenunterschied, den wir auf dem Feld beobachten durften. Essen hat zweifellos dieses Jahr eine sehr starke Truppe zusammengestellt, aber man muss uns ankreiden, dass wir zugelassen haben, dass sie ihr Potential entfaltet. Wir hätten uns besser verkaufen können und müssen.“
Für den FCJ Köln spielten: Kim Stemplinger (L), Nina Rieger, Maren Beiderwellen, Daniela Engel, Ulla Barnick (AA), Lena Fenten, Anna-Lena Krüger (MB), Laura Kehe, Annika Brück, Anna Kadlec (D), Kirsten Tälkers, Lorena Villa Pecero (Z).

Autor: ag, Q. + F.: FCJ
Foto: Der Block, eigentlich Paradeelement der großgewachsenen Junkersdorfer Volleyballerinnen (hier mit Lena Fenten, Nr. 4 und Annika Brück, Nr. 8), konnte die Essener Angriffe zu selten entschärfen.