Köln | Rotweiß Kölns Damen besiegten am Samstag dank jeweils zwei Toren binnen weniger Minuten ETuF Essen klar mit 4:0 und stehen nun auf dem vierten Tabellenplatz. Die Kölner Herren konnten ebenfalls am Samstag im Auswärtsspiel bei EHL-Achtelfinalist Uhlenhorst Mülheim einen 5:3-Sieg erringen und stehen damit nun als alleiniger Verfolger von Spitzenreiter Berliner HC auf Rang zwei.

Damen: „Hoch verdienter Sieg“

Der Kölner Co-Trainer Moritz Liebald sprach von einem hoch verdienten Sieg: „Außer in den ersten zwei Minuten hatte Essen keine Chancen. Wir hatten die Partie unter Kontrolle und haben geduldig gespielt. Die zwei Tore hintereinander haben uns dann die nötige Sicherheit gegeben.“ Etwa 100 Zuschauer sahen nur zu Beginn einen offensiven Gast aus Essen. Danach hatte Köln sich schnell gefunden, kontrollierte das Spiel und spielte geduldig gegen die tiefstehenden Gäste. Essen lauerte auf Konter, kam aber zu keiner weiteren Gelegenheit in der ersten Halbzeit. Folgerichtig ging das Team vom Rhein auch in Führung. In der 21. Minute eroberte das Kölner Mittelfeld den Ball, brachte diesen schnell in den Schusskreis, wo Rebecca Grote sträflich frei stand und zum 1:0 traf. Nur zwei Minuten später erhöhte Franzisca Hauke auf 2:0. Zuvor spielte sie zwei gegnerische Verteidigerinnen aus, scheiterte zwar im ersten Versuch noch an Essens Torhüterin, drückte dann aber auf den Knien den Ball noch im Nachsetzen über die Linie. Danach speilten die Damen überlegen, vergaben aber auch viele Chancen: Von insgesamt neun Strafecken verwandelte Köln danach eine – und das war in der zweiten Halbzeit Marion Rodewald zum 4:0 (47. Minute). Nur drei Minuten zuvor erzielte Janine Sasserath das vorentscheidende 3:0 nach schöner Vorarbeit von Nicole Pahl.

Herren: Sieg mit Wermutstropfen

In der ersten Hälfte war Köln das überlegene Team, hatte mehr Spielanteile und Kreisszenen, doch die Hausherren bewiesen, dass sie auch an Cleverness zugelegt haben und nutzten ihre Gelegenheiten effektiver als die Gäste. Thilo Stralkowski brachte sein Team per Strafecke in Führung. Zwar konnte Jan-Marco Montag danach ebenfalls durch solch eine Standardsituation ausgleichen, aber Jan Fleckhaus schaffte noch vor dem Wechsel den erneuten Führungstreffer für die Ruhrstädter. Nach der Pause fuhren Timo Wess und Christopher Zeller einen Angriff ins Mülheimer Viertel, wo Christoph Menke im Kreis als Abnehmer wartete und zum Ausgleich vollstreckte. Mülheim, das nun auf Augenhöhe mitspielte, kam jedoch prompt wieder zum Führungstreffer. Jan-Philipp Rabente setzte einen Siebenmeter in der 40. Minute an den linken Innenpfosten, von wo die Kugel nach Ansicht der Schiedsrichter rein ging. Köln protestierte, sah den Ball nur am anderen Innenpfosten, aber nicht hinter der Linie, doch das Tor zählte. Es war Olympiasieger Christopher Zeller, der drei Minuten später per Strafecke den erneuten Ausgleich besorgte. Mülheim hatte danach drei Strafecken am Stück um seinerseits wieder vorn liegen zu können, scheiterte jedoch am gut aufgelegten Max Weinhold und seiner Eckenabwehr. Zellers Stärke bei den Standards machte am Ende den Unterschied aus. Der Kölner Topstürmer traf in der 57. Minute zum 3:4 und in der letzten Spielminute auch noch zum 3:5.

Dazwischen ereignete sich eine unglückliche Szene, die zu Benny Wess‘ Verletzung führte. Der Kölner Mittelfeld-Regisseur wurde sofort zur Untersuchung ins Krankenhaus gebracht. Es wurde generell hektisch in der Schlussphase. Timo Wess sah in der 62. Minute Grün. Und Daniel Montag in der 66. Minute Gelb, so dass Köln die letzten Minuten in Unterzahl zu überstehen hatte. Doch das gelang erfolgreich.

Stefan Kermas: „Die Verletzung von Benny ist natürlich ein herber Wermutstropfen! Ansonsten haben wir ein gutes Spiel abgeliefert und durch unsere gute Performance auch mit dazu beigetragen, dass die Mülheimer dieses Mal nicht ihr ganzes Potenzial abrufen konnten. Für mich waren es drei verdiente Punkte!“

Autor: Nicola Ninnemann