Am Heumarkt 14 hat das Archiv eine provisorische Heimat gefunden. Bis 2015 soll ein Neubau entstehen. Der Architektenwettbewerb ist gerade gestartet. Die Jury bespricht sich schon. Im kommenden Juni soll der schönste und zweckmäßigste Neubau prämiert und danach in Stein gegossen werden.

Zudem geht im Frühjahr das Restaurierungs- und Digitalisierungszentrum in Porz in Betrieb. Derzeit sind die Dokument, Filme, Fotos, Mikrofiches aus Köln auf 19 Aufbewahrungsorte in ganz Deutschland verteilt. Und: Ende Januar sollen die letzten Papierfetzchen aus der Einsturzstelle archivarisch sichergestellt werden. Über Weihnachten und Sylvester herrschte Feiertagsruhe auf der Grabungsstätte.

Das ganz bleibt ein mühseliges Unternehmen, das auch noch kommende Generationen beschäftigen wird. Archivdirektorin Schmidt-Czaia sagte: „Bisher konnten wir 255.000 Bergungseinheiten erfassen. Das sind 14 Prozent unseres Bestandes. In 2011 wollen wir 150.000 weitere Bergungseinheiten erfassen.“ Da ist kein Platz für Ungeduldige.

Möglichst transparent über den Stand der Arveiten informieren
Im Lesesaal am Heumarkt und draußen in Porz sollen so rasch als möglich Bürger und Wissenschaftler Zugang bekommen wenigstens zum digitalen Teil des Kölner Stadtarchivs. Nach uns nach können dann auch wieder echte Urkunden und Akten eingesehen werden. Eben so, wie sich das Puzzle wieder zusammenfügt. Eine Dauerausstellung am Heumarkt und Vorträge sollen für Transparenz über den Stand der Arbeiten sorgen.
Schmidt-Czaia dankte allen Mitarbeitern für ihren außergewöhnlichen Einsatz. Und der Feuerwehr fürs treue Einhüten der Unglückstelle.

Auf der juristischen Seite laufen noch zwei Gerichtsverfahren im Zusammenhang mit dem Einsturz: Drei private Leihgeber haben die Stadt auf Schadenersatz verklagt. Sie hatten dem Archiv Dokumente überlassen, die nun beschädigt oder verloren sind. In erster Instandz wurden sie vom Kölner Landgericht abgewiesen. Die Berufungsverfahren vor dem Oberlandesgericht sind ausgesetzt, bis die Ermittlungsergebnisse der Staatsanwaltschaft vorliegen.

Zudem verlangen vier Anwohner des Archivs Schadenersatz von den Kölner Verkehrsbetrieben (KVB). Ihre Häuser wurden beim Einsturz zerstört oder mussten abgerissen werden. Mitte Januar soll der Zivilprozess weiter gehen.

dn