Der Weingarten in der Südstadt hat inzwischen Kultstatus. Foto: KG Ponyhof

Köln | Was ist denn da nur los?

„Irgendetwas ist passiert mit den Menschen in den vergangenen drei Jahren. Die überwältigende Mehrheit unserer Gäste im Weingarten ist friedlich, respektvoll und bestens gelaunt, aber ein neues Phänomen sind auch absolute Ar🤐krampen“, wendet sich die KG Ponyhof am Sonntag in den sozialen Netzwerken öffentlich zu Wort.

Seit kurzem wieder hat der von der KG initiierte Weingarten im Hof der Kartäuserkirche geöffnet. Ein beliebter Treffpunkt im Veedel, der von Ehrenamtlern organisiert ist und dessen Einnahmen karitativen Einrichtungen zufließen. Buchstäblich gemeintes Motto: „Gemeinsam etwas anstoßen“.

Es gibt Leckereien an verschiedenen Ständen, günstige Weine, groß und klein kann in gechillter Atmosphäre eine lässige Zeit verbringen. Auch Promis wie Schauspiel-Star Heiner Lauterbach genossen schon die Stimmung im Weingarten.

Auch Schauspielstar Heiner Lauterbach besuchte schon den Weingarten der Macher um Daniel Rabe (l.) von der KG Ponyhof. Foto: Markus Krücken

Kölner Weingarten-Macher beklagen mangelnden Anstand mancher Gäste

Doch offenbar ist die Atmosphäre dieser Tage vergiftet! Und es handelt sich um mehr als einzelne Ausfälle wirrer Trunkenbolde.

„Wir werden beschimpft, es wird sich zu Unrecht Zutritt auf das Gelände über Nebenwege verschafft und die gute Kinderstube scheint sich aus dem Leben verabschiedet zu haben“, schreiben die Macher konsterniert, „„Ihr seid so Scheisse“ oder „Ihr Pisser“, weil ihr Gläser nicht mit rausnehmen dürft? Ihr regt euch auf, weil wir eine Schlange vor der Türe haben, weil wir um 22 Uhr dicht machen oder weil ihr selber besser einschätzen könnt wieviele Leute auf das Gelände passen. Ihr seid richtig krasse Experten, aber bitte kümmert euch erstmal um Benimm, Anstand und Moral und so lange lasst ihr uns bitte in Ruhe.“

Der Andrang ist stets groß. Foto: KG Ponyhof

In den vergangenen 8 Tagen seien stolze 150.000€ (!) mit Wein umgesetzt worden. Der Dank? Offenbar vulgäre Ausbrüche.

„Jede Arbeitskraft macht das komplett ehrenamtlich und niemand hat jemals auch nur einen einzigen Cent mit dieser ehrenamtlichen Arbeit verdient. Täglich arbeiten 35 Personen im Weingarten, EHRENAMTLICH, der Nachschub funktioniert, alle haben volle Gläser und wir werden für wichtige soziale Projekte sechsstellig spenden können“, betonen die Betreiber.

Und sie stellen unmissverständlich klar: „Dafür lassen wir uns nicht mehr beschimpfen!!! Wie schrieb heute morgen jemand in einer Mail, weil er schlecht geschissen hatte oder er nach 22 Uhr nicht mehr rein durfte: „Von Herzen wünsche ich euch nur das Schlechteste und hoffe dass ihr die gerechte Quittung erhalten werdet“. 

Wir wünschen Dir von Herzen mehr Liebe und bunte Gedanken. Nimm jemanden in den Arm und genieße diesen sonnigen Sonntag. Wir haben dich trotzdem lieb, trotz der Quittung die Du uns wünscht.“

Bis zum 13. Mai hat der Weingarten noch ab 17 Uhr geöffnet. Hoffentlich kehrt solange noch Ruhe ein…