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Ungeniert wird gepinkelt.

Ganz anders die Situation in der Altstadt und an der Zülpicher Straße. Flaschenwürfe und Randale. Das Problem des Wildpinkelns eskaliert. Schon um 10:15 Uhr pinkelten die Jecken vor den Augen der Security ans Rathaus. Da hatte Oberbürgermeister Schramma noch nicht einmal den Countdown begonnen. Bereits am Morgen gab es zu wenig Toiletten, Betrunkene und all das, was man unter Ballermannkarneval versteht. Schnapsminiflasche in den Mund, eingesogen und weggespuckt. Kölsch aus der Flasche, Flasche leer, auf dem Trottoir zerdeppert. Später: Scherbenmeer. Verkaufsstände, die „Titten und Ärsche“ verkaufen. Jecke, die sich völlig ungehemmt aufbauen, Schottenrock hoch und losstrullen. Von der Stadt Köln und den Ordnungskräften weit und breit nichts zu sehen. Besser noch, am Rathaus sah die Security zu und lachte. Wer keinen Ballermannkarneval will, muss nicht darüber reden, sondern handeln. Geredet wird seit Jahren und es wird weiter geredet werden. Die Kölner Politik muss sich im Klaren sein, wenn sie nicht bald ein Konzept für die Altstadt entwickelt, hat sie Verhältnisse wie im britischen Blackpool und das das ganze Jahr. Eine Dienstreise wäre zu empfehlen und die Reisegelder gut angelegt. Einen Imageschaden erzeugt man zudem und im Heute Journal ist die Eröffnung des Straßenkarnevals in Köln einem ausgebüxten Pferd in Paris zum Opfer gefallen. Tja es gibt eben nichts Neues von der Ballermannfront zu berichten.

Die Kölner Altstadt, Weiberfastnacht, Elfter im Elften braucht dringend ein Konzept, das darauf angelegt ist, das Feiern nicht weniger attraktiv zu machen, sondern wieder attraktiv zu werden für alle die, die nicht nur Ballermann, sondern auch Qualität wollen. Denn mit einer anderen Mischung im Publikum gäbe es viele der wirklich üblen Auswüchse nicht. Hier ist auch der Oberbürgermeister gefragt, der sich nicht mit Abnicken der Statistiken des Ordnungsamtes zufrieden geben darf.

Andi Goral  für report-k.de / Kölns Internetzeitung