Wer gestern noch um 21:00 Uhr vor der Bühne am Heumarkt war, wäre wahrscheinlich völlig überrascht gewesen, daß der gesamte Platz immer noch randvoll war. Das Publikum hatte sich zwar völlig ausgetauscht, jetzt war hier 18-30 angesagt, statt 18-80 Jahre aber die Stimmung ganz fantastisch. Die Coverband Wallstreet aus Köln/Belgien heizte dem jungen Publikum mit einem Mix aus kölschen und internationalen Top Hits ein und die Jungs und Mädels rockten tierisch vor der Bühne ab.

 

Durch die gute Stimmung vor der Bühne war es dort fröhlich, friedlich, einfach eine tolle gut gemachte Open-Air-Party mit ausgelassener Stimmung. Man war ein wenig an das Ringfest erinnert. Aber das war gut so, hier stand man nicht gelangweilt rum, ärgerte sich über 5,00 Euro Mindestverzehr um in ein Cafe zu kommen, oder daß man nicht in die überfüllten Altstadtkneipen kam, heute konnten alle richtig Party machen. Das minderte definitiv die manchmal doch recht aggressive Stimmung. Denn wer tanzt der hat keine Zeit und keinen Bock auf Streß, das haben die Verantwortlichen bei der Ostermann Gesellschaft gut und richtig erkannt.

 

Zu wenig Polizeipräsenz
In den Altstadtstraßen kam es dagegen manchmal zu unschönen Szenen die beileibe nicht sein müssen. Da trat ein als Tiger verkleiderter junger Mann unvermittelt einer jungen Frau in den Unterleib. So was brauchen wir hier nicht. Das ist ganz großer Mist. Elfter im Elften ist Spaß haben und feiern. Hier hätte einfach mehr sichtbare Polizeipräsenz vielleicht das ein oder andere verhindert. Die stand versteckt wie immer sitzend und wartend bis der Bürger anruft in der Unterführung beim Maritim Hotel herum, anstatt sich zu zeigen und so präventiv zu wirken. Oder ermittelte wahrscheinlich undercover. „Kölner lassen keinen allein“ – das plakatiert der Polizeipräsident jedes Jahr für teuer Steuergeld, dann sollte er das seinen Beamten einmal sagen. Auf unserem Weg durch die Altstadt ist uns in 2,5 Stunden keine uniformierte Fußstreife begegnet, außer Jecken die sich als Polizisten verkleidet hatten. Das ist zu wenig. Hier ist die Kölner Polizei gefordert aus den schicken silbernen und grün-weißen Autos auszusteigen, engagiert, freundlich und höflich Präsenz zu zeigen. Da würde sich, sicher nicht alle, aber der ein oder ander Aggressivling, es sich zweimal überlegen ob er loslegt, trotz Alkoholpegel Unter-Oberkante.

Der Ostermann Gesellschaft ist mit dem neuen Konzept ein toller Wurf gelungen und sie hat sich auf den richtigen Weg gemacht, einem Weg zwischen Tradition, in den Morgenstunden, dem Countdown, der Verleihung des Ostermann-Brunnen, der Vorstellung des Kölner Dreigestirns und der Party am Abend. Respekt!

Kommentar: Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung

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