Köln | Ganz Köln freut sich auf das Top-Spiel des DEL-Wochenendes. Am Sonntag (17.45 Uhr, live auf Servus TV) erwarten die Haie als Spitzenreiter den Meister aus Berlin. Schon das erste Duell beider Klubs war ein Spektakel.

„Für die Fans war es ein tolles Erlebnis. Es ging zu wie im Wilden Westen“, erinnert sich Haie-Trainer Uwe Krupp an den 12. Oktober. 6:5 gewann der KEC letztendlich vor 14.200 begeisterten Zuschauern in der ausverkauften O2-World in Berlin. Allein im letzten Drittel fielen sieben Tore. „Wenn wir das Spiel verloren hätten“, glaubt Krupp „wären wir für unsere Abwehrleistung gesteinigt worden. So waren wir am Ende die Offensiv-Helden mit sechs Toren in Berlin.“

Da verwundert es nicht, dass auch am Sonntag in Köln die Arena wieder richtig voll sein wird. Rund 14.000 Zuschauer werden erwartet. Es ist somit das nächste richtig gut besuchte Spiel des KEC – trotz zuletzt drei Niederlagen in Folge vor der Länderspielpause. „Diese Spiele haben wir abgehakt. Wir haben uns da vielleicht etwas von dem ganzen Schulterklopfen blenden lassen und die allerletzte Konsequenz vermissen lassen“, erklärt Krupp. „Die ist jetzt wieder da.“

Bis auf Stammtorhüter Danny Aus den Birken werden alle Spieler mit dabei sein und versuchen, die stark besetzten Berliner zu stoppen. „Sie haben die stärkste Offensive der Liga und mit den NHL-Topstars Claude Giroux und Daniel Brière zwei herausragende Leute. Aber wir haben die zweitstärkste Offensive, spielen vor unseren Fans und werden richtig heiß sein auf dieses Spiel“, schaut Krupp voraus.

Vier Tore und 15 Vorlagen beziehungsweise vier Tore und 14 Vorlagen verzeichneten die NHL-Stars Giroux und Brière bisher in acht (!) Spielen. Damit zeigen sie eindrucksvoll weshalb sie in Nordamerika zurecht zu den Top-Verdienern zählen. Giroux (7 Millionen Dollar Jahresgehalt) und Brière (3,5 Millionen) stellen mit ihren überragenden Fähigkeiten eine Gefahr für den KEC dar. „Wir werden versuchen sie schnell unter Druck zu setzen, damit sie kein Tempo aufnehmen können“, gibt Krupp deshalb auch als klare Marschroute aus.

Die Idee der Haie, selbst noch einen NHL-Star zu verpflichten (die Spieler bestreiken nach wie vor die beste Liga der Welt), scheint indes endgültig vom Tisch. „Wir hatten bisher nicht das Gefühl, dass wir einen NHL-Spieler als Verstärkung brauchen und auch nach den Niederlagen hat sich daran nichts geändert“, erklärt der Haie-Trainer.

Am Sonntag gegen Berlin können seine Spieler dieses Vertrauen mit einem Sieg gegen den Meister zurückzahlen. Krupp schaut dem Spiel in jedem Fall mit gemischten Gefühlen entgegen: „Ich hoffe, es wird auch wieder ein richtig gutes Spiel für die Fans. Aber bitte nicht wieder Wilder Westen. Als Trainer kriegst Du dabei nämlich graue Haare.“

Autor: mr | Foto: Stephan Eppinger
Foto: KEC-Trainer Krupp hofft auf ein gutes Spiel gegen Berlin.