"Da kann was weg"

Christoph Kuckelkorn, Vizepräsident und Leiter des Kölner Rosenmontagszug, will den Jecken auf beiden Wegseiten des Zuges den Blick wieder freier werden lassen. Das bestätigte Kuckelkorn report-K.de: "Dieses Jahr müssen wir uns den Zugweg und die Tribünen und LKW’s links und rechts noch einmal genau anschauen. Aber dann wollen wir diesen Zustand sanft aber stetig auf ein Minimalmaß zurückschrauben." Der Zugführer möchte langfristig wieder mehr Menschen die Chance geben, links und rechts des Zugweges Platz zu finden. "Da kann noch was weg", so Kuckelkorn.

Tanker langsam wenden

Dabei ist das gar nicht so einfach. Der große Tanker Rosenmontagszug muss langsam gewendet werden. Zumal das Festkomitee des Kölner Karnevals Interessen ausgleichen muss, denn die Vermietung der Tribünen und LKW-Plätze bringt Geld ein, und die Verwaltung der Vermietung wiederum ist an einen externen Auftragnehmer, die TPS GmbH, übergeben worden.
Was man manchmal am Zugweg auch vergisst: der Rosenmontagszug kostet Geld – für Reinigung etc. – und muss auch abgesichert sein. Die LKW’s und Tribünen sind – klug aufgestellt – ein automatischer Puffer an Gefahrenstellen. Und, das sollte hier einmal gesagt werden, das Festkomitee reagiert bereits seit mehreren Jahren auf die von einigen Seiten kritisierte LKW-Flut, die dem begeisterten Straßenkarnevalisten so manches mal im Wege steht: 2004 sollen es noch 124 LKW’s, im Januar 2005 lediglich noch 98. Stand 20.01.2006 sollen es bisher 96 sein.

Frohe Kunde für Straßenkarnevalisten

Und – so erfuhr report-K.de -, nicht nur, dass die LKW’s weniger werden, nein, es gibt noch weitere gute Neuigkeiten für die Straßenkarnevalisten am Zugweg: die LKW’s sollen dekoriert werden, die Fahrer der LKW’s müssen aus Sicherheitsgründen in der Nähe des Führerhauses bleiben, es sollen mehr Toiletten zur Verfügung stehen und – das wird so manchen freuen, der gerne die Originalmusik der tollen Musikgruppen der Karnevalsvereine hört – die Beschallung auf den LKW’s muss eingeschränkt werden.

Info

Die Vermietung der LKW’s und Tribünenplätze hat eine Vorgeschichte: Die Stadt Köln hatte vor vielen Jahren die Zuschüsse zum Karneval einbehalten. Zur Verlustkompensation darf das Festkomitee des Kölner Karnevals 20 Meter links und rechts des Zugweges vermarkten. Ein guter Deal für beide Seiten.

Björn Troll für report-K.de / Kölns Internetzeitung