+++ Nacht der Schmiedefeuer +++
Köln, 9.8.2006, 22:00 Uhr >  Verschiedene Schmiedetechniken in drei oberbergischen Museen

Oberbergischer Kreis. Schmieden mit unterschiedlichen Techniken ist das Thema der "Nacht der Schmiedefeuer" am Freitag, 11. August. Von 19 bis 22 Uhr brennen gleich in drei oberbergischen Museen die Schmiedefeuer: im Bergischen Freilichtmuseum Lindlar des Landschaftsverbands Rheinland (LVR), im Museum "Achse, Rad und Wagen" in Wiehl und im Oelchenshammer des Rheinischen Industriemuseums Schauplatz Engelskirchen, ebenfalls ein Museum in LVR-Trägerschaft.

Im Bergischen Freilichtmuseum in Lindlar wird in der Dorfschmiede alles in Handarbeit gefertigt, was früher auf dem Land benötigt wurde. Die Gäste können dem Schmied bei der Produktion von Huf- und Klaueneisen oder Sensen und Nägeln über die Schulter schauen. Für das leibliche Wohl sorgt der Förderverein des Museums mit Imbiss und Getränken. Von 20 bis 22 Uhr werden Geschichten und Märchen von Handwerk und Feuer erzählt – dazu erklingt Geigenmusik. Für die Kleinen gibt es ein Kinderprogramm zum Mitmachen mit Hufeisen werfen und Nägel schlagen.

Rund um das Thema Wagenschmied geht es im Werksmuseum der BPW Bergische Achsen KG. Die Besucherinnen und Besucher haben die Möglichkeit, den Schmied aktiv zu unterstützen. Damit das Schmiedefeuer lodert, können sie den großen Blasebalg betätigen, mit einer Handkurbelbohrmaschine ihre Geschicklichkeit beweisen und unter Anleitung eine kleine Feldschmiede benutzen. Der Museumsschmied wird einen Federhammer und eine Biegemaschine vorführen. Als Höhepunkt der Veranstaltung wird ein glühender Radreifen auf ein Holzspeichenrad aufgezogen. Ausgewählte Wiehler Restaurants bieten an diesem Abend kulinarische Überraschungen an.

Im historischen Oelchenshammer des Rheinischen Industriemuseums Engelskirchen lebt die fast vergessene Kunst des Raffinierstahlschmiedens wieder auf. Unter dem schweren, wasserbetriebenen Hammer werden Stahlstäbe verschiedener Härte zu einem Stahl von ganz besonderer Qualität zusammengeschweißt. Er wurde einst in bergischen Betrieben zu Messern, Sensen und anderen hochwertigen Werkzeugen weiter verarbeitet. Im ehemaligen Haus des Schmiedemeisters informiert eine kleine Präsentation in Text und Bild über das einst in der ganzen Region verbreitete Eisen- und Stahlgewerbe. Kinder können nicht nur dem Schmied über die Schulter schauen, sondern sich auch an verschiedenen Mitmachaktionen beteiligen. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.



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+++ Fischmarkt und andere Leckerlis +++
Köln, 9.8.2006, 22:00 Uhr >  Am 20. August 2006 öffnen sich erneut die Tore des Kölner Tanzbrunnen zum großen Schlemmerkauf auf dem Fischmarkt. Getreu dem Motto Schlemmen-Einkaufen-Geniessen werden neben zahlreichen Fischvariationen, frischem Obst und Gemüse, edle Tropfen für Weinliebhaber angeboten.

Ob gegrillte Garnelle, geräucherte Forelle oder einem traditionellen Backfisch, der Fischmarkt hat auch für Nicht-Fisch-Fans immer was im Angebot. Herzhafte Flammkuchen mit Speck, mediterrane Feigen im Speckmantel oder himmlische Quarkbällchen laden Jung und Alt zum gemeinsamen Sonntagsbrunch ein. Bei einem Schoppen Wein werden die vergangenen Urlaubstage noch einmal sehnsüchtig Revue passiert.

Während die Frauen das restliche Urlaubsgeld in die handgefertigten Schmuckstücke investieren, ist auch für die Männerwelt gesorgt. Das neue Suzuki-Modell SX4 wird zum ersten Mal auf dem Fischmarkt in Köln präsentiert und lädt zu einer möglichen Probefahrt ein. Für die Kinder steht wieder das heiß begehrte Karussell bereit und lädt zu einem Ponyritt oder einer Tour mit dem Feuerwehrwagen ein.

Der Fischmarkt am Kölner Tanzbrunnen findet im August bereits zum sechsten Mal statt und kann noch bis November jeden 3. Sonntag im Monat besucht werden. ACHTUNG – außer im Oktober, da wird der Fischmarkt auf den 29. Oktober 2006 (5. Sonntag) verschoben.

Termine 2006: Jeden 3. Sonntag im Monat von 11:00 – 18:00 Uhr / 20. August / 17. September / 29. Oktober / 19. November 2006

Tanzbrunnen, Rheinparkweg 1, Köln-Deutz
Anfahrt mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
Bahnlinien 1, 3, 4 oder 9 bis Köln-Deutz/Messe

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+++ Gartentipps: Jetzt ist Kompostzeit +++
Köln, 9.8.2006, 22:00 Uhr >  Bei der Gartenarbeit fällt sehr viel organisches Material an, zum Beispiel Stauden- und Gehölzrückschnitte, Reste von Sommerblumen und Gemüse. Wer die Reste aus dem Garten einfach aufeinander packt, wird daraus keinen guten Kompost gewinnen. Besser ist es, im Herbst das gesammelte Grünzeug aus dem Sommer gleichzeitig mit anfallendem Frischmaterial in zerkleinerter Form zu einer offen liegenden großen Kompostmiete aufzusetzen, meint die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Beigemischt werden sollten etwa drei Prozent fertiger Kompost, da hier alle notwendigen Mikroorganismen enthalten sind und so die Rotte in Gang gesetzt wird. Zudem gehören etwa zehn Kilogramm Gesteinsmehl je Kubikmeter und fünf Kilogramm Algenkalk "Algomin" oder Hüttenkalk dazu. Gesteinsmehl verhindert die Geruchsbildung und reichert den Kompost mit Mineralien an. Kalk bindet bei der Umsetzung organische Säuren. Nach dem Aufsetzen sollte sich der Haufen bis auf 50 bis 60 Grad erwärmen. Dadurch werden Krankheitskeime vernichtet. Diese Erhitzung kommt allerdings nur im Inneren einer Miete, die mindestens drei Kubikmeter groß ist, zustande. Wenn die Temperatur im Mietenkern nachlässt, sollte umgeschaufelt werden, damit das Äußere nach innen kommt. Ist der umgesetzte Komposthaufen abgekühlt, bedeckt man ihn mit Stroh, Lochfolie oder mit Pflanzen, wie Kapuzinerkresse oder Kürbissen, die man direkt in den Kompost pflanzt oder sät.

Je nach Materialzusammensetzung ist der Kompost nach einem halben bis einem Jahr nicht nur als Bodenverbesserungsmittel, sondern auch als Dünger verwendbar. Nach ein bis zwei Jahren und eventuell einmaligem Umsetzen ist der Kompost in Erde umgewandelt und ein wertvoller Humus- und Nährstofflieferant. Jetzt kann er mit ein bis drei Kilogramm pro Quadratmetern im Garten verteilt werden. Reine Komposterde eignet sich nicht als Anzuchterde, weil sie zu nährstoffreich ist.

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+++ Leckere Rezepte mit Getreide +++
Köln, 9.8.2006, 22:00 Uhr >  Die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen ist fast abgeschlossen. Wer Getreide nicht nur als Brot oder Brötchen genießen will, sondern selbst mit Getreide in der Küche experimentieren möchte, hat jetzt die beste Gelegenheit, sich mit frischer Ware einzudecken. Die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat eine Broschüre mit dem Titel "Noch längst nicht abgedroschen: Getreide" herausgegeben, in der die verschiedenen Getreidearten beschrieben sind. Außerdem enthält die Broschüre Tipps für Gesundheit und Schönheit durch eine ausgewogene Ernährung mit Getreide sowie Vorschläge zur Lagerung von Korn, Mehl und Brot.

Ein Rezeptteil stellt Gerichte, unter anderem auch aus anderen Kulturen, vor. Vom Frühstück mit Frischkornbrei, Käsewecken und Buttermilchbrot über Herzhaftes, wie Gemüse-Couscous und Polenta-Gratin, bis zur süßen Variante, wie Apfelauflauf mit Vollkorngrieß, ist für jeden etwas dabei.

Die Broschüre kann bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pressestelle, Postfach 1969, 53009 Bonn, gegen Einsendung eines adressierten und mit 1,45 Euro frankierten DIN-A4-Umschlages angefordert oder im Internet unter www.landwirtschaftskammer.de in der Rubrik Verbraucher / Rezepte kostenlos heruntergeladen werden.

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+++ Ein rheinisches Wort erobert Deutschland: LVR-Forscher untersucht die "I-Dötzchen" +++ Köln, 9.8.2006, 22:00 Uhr >  Wenn in den nächsten Wochen in ganz Deutschland rund 800.000 Jungen und Mädchen den "Ernst des Lebens" kennen lernen, dann ist das I-Dötzchen wieder in aller Munde. Dieses Wort, das aus dem Rheinland kommt, ist auch über die Region hinaus bekannt. Es hat sich im Laufe des 20. Jahrhunderts auf Kosten anderer Wörter immer weiter ausgebreitet: I-Köttel verschwindet, I-Mimmschen ebenfalls. Selbst das I-Männchen oder I-Männeken taucht im Rheinland nur noch relativ selten auf. Auf einer neuen Sprachkarte des Amtes für rheinische Landeskunde des Landschaftsverbandes Rheinland (LVR) lässt sich unter www.arl.lvr.de/arl-aktuell die letzte Phase dieser Entwicklung nachvollziehen.

Den Weg des I-Dötzchens verfolgt Dr. Georg Cornelissen, Sprachwissenschaftler des LVR: "I-Dötzchen setzt sich gegen die regionalen Konkurrenzwörter durch. Es hat heute für rheinische Ohren einen ,guten Klang‘." Ein Dotz oder Dötzchen ist im Rheinland ein kleines Kind. I-Dötzchen wurden dann die genannt, die in der Schule mit dem Buchstaben I anfangen mussten zu schreiben: die Erstklässler.

Das Amt für rheinische Landeskunde hat vor wenigen Monaten eine große Fragebogenaktion zur Alltagssprache durchgeführt; auf dieser aktuellen Erhebung basiert die I-Dötzchen-Karte. Cornelissen interessiert sich aber auch für die Zukunftschancen des Wor-tes: "I-Dötzken, die niederrheinische Variante des Wortes, wird in der Schriftsprache nur selten gebraucht. I-Dötzchen aber kann man auch in der ,Zeit‘ oder im ,Spiegel‘ lesen." Er hat sogar einen bayerischen Beleg für das I-Dötzchen gefunden. "Mal gucken", so der Bonner Forscher, "ob das I-Dötzchen noch einmal dem Klüngel und dem Knöllchen folgen kann – zwei rheinische Wörter, die es im deutschen Wortschatz besonders weit gebracht haben."

[ag/Foto:pixelquelle.de]