Als erstes kamen um die 1,60 Meter Sangestalent auf die Bühne. Sabine Rollmann aus Windeck-Herchen will es dem Mr. Entertainment Robbie Williams nachmachen und in einigen Jahren auch die Jahnwiesen füllen. Sie startete mit dem Klassiker „Let me entertain you“ gut in die Talentprobe und Köln und der Tanzbrunnen noch ganz Robert selig, dankten es mit Mitsingen und Applaus. Auch die zweite Nummer überzeugend gesungen, „In the summer of 69“ von Brian Adams.


Zopf, Kraushaare und Schiebermütze so spurtete Daniel Koch aus Melsbach die Showtreppe der Talentprobe hinab, frisch, frech und frei von jedem Angstschweiß. Mit einer grandiosen Show brachte er den Elvis-Oldie „Blue Suede Shoes“ auf die Talentprobenbretter. Aber die zweite Nummer hatte es in sich. Von Niko Haak, wem? Performte Daniel Koch „Schmidtchen Schleicher“…. ja jetzt summt die Melodie im Ohr. Aus dem Jahr 1976 ist dieser Klassiker und schaffte es damals in die ZDF Hitparade von Dieter Thomas Heck und in den Charts sogar auf Platz 4. Am gestrigen Freitagabend sang erst einmal der völlig begeisterte Tanzbrunnen mit und auch die Jüngsten unter den Fans kannten den Titel. Für Daniel Koch hießen diese beiden Supernummern Platz 1 der Vorrunde.


Julia Vieregge aus Köln, mit den feuerroten Haaren startete fulminant mit dem Bonnie Tyler Klassiker „Holding out for a hero“ und knüpfte nahtlos an ihren Vorsänger an. Das Publikum ob der guten Leistung begeistert. Bei Shakiras „Underneath your clothes“ misslang Julia allerdings der Einstieg in den Song und sie schaffte es nicht wieder ganz in die richtige Tonlage zurück. Das gnadenlose Publikum zeigte es Julia mit den allerschönsten Rückenansichten Kölns. Schade, denn Julia hat eine excellente Stimme.


Die Schmidtchen Schleicher Nummer kam auch bei den Bienen und Linus super gut an

Als klarer Favorit des ersten Blocks konnte sich aber Daniel Koch etablieren, der langanhaltenden Appalus bei der Note 1 für sich verbuchen konnte.


Rockig startete Kay Börsch aus Much mit Steppenwolfs „Born to be wild“. Er heizte dem Publikum richtig ein, Top Stimme und vor allen Dingen interpretierte er die Rockhymne absolut stilecht. Auch Gary Moores „Still got the blues“ kam phantastisch beim Publikum an. Moore hatte mit dem Stück und dem gleichnamigen Album 1990 einen Welterfolg.


Jessica Setzer aus Braubach brachte mit „Ich lebe“ von Christina Stürmer einen Song neuerer Bauart auf die Talentprobenbühne. Und das ist gut so. Auch wenn ein Teil des Publikums immer noch negativ reagiert, wenn aktuellere und damit unbekanntere Stücke gebracht werden. Der Talentprobe tut dies gut und meist nach den ersten Takten schlägt die Sympathie zu Gunstern der neuen Stücke um. So geschehen auch bei Jessica, die noch dazu den Song hervorragend interpretiert hatte. Auch das zweite Stück eine sehr schöne Nummer, gut gesungen, von Fairground Attraction „Perfect“.


René Breuer hatte nicht so viel Glück an diesem Abend, war er auch im Reigen der Interpreten, die heute alle sehr gut waren, der Schwächste. Was nicht bedeutet, daß René Breuer schlecht gesungen hat, aber die Konkurrenz war eindeutig zu stark. Der Backstreet Boys Hit „Quit playing games with my heart“ und Elton Johns „Can you feel the love tonight“ brachte ihm in seinem mitgebrachten Fanblock hohe Sympathiewerte und beim Rest des Publikums eher Ablehnung.


Zum Schluss mit Talent Nr. 7 wurde es nochmal richtig rockig. Evelyn Frank aus Köln headbangte mit ihrer wilden blonden Löwenmähne und röhrte „Bring me some water“ von Melissa Etheridge als wenn die höchstpersönlich auf der Talentprobe vorgesungen hätte. Und auch Anouks „Nobody´s Wife“ wurde spitzenmäßig vorgetragen.

Und wer ging als Sieger vom Platz?

Die Rockröhre Evelyn Frank schaffte es auf den respektablen Platz 3, Kay Börsch auf Platz 2, also zwei rockige Nummern. Und Daniel Koch war ganz klar die Nummer 1 an diesem Abend, sein Interpretation des Elvis Klassikers und Schmidtchen Schleicher kamen besonders gut an.


Gleich in zwei Bands singt Evelyn Frank, eine davon ist die Heinz Laut + Company, die andere eine BAP Coverband. Evelyn kannte die Talentprobe, der Bassist ihrer Band hatte schon einmal hier gesungen. Aufgetreten an diesem Abend ist sie hier, weil sie ihrem Mann, der vor vier Jahren verstorben ist das einst versprochen hatte und heute das Versprechen eingelöst hat. Im richtigen Leben ist Evelyn Frank Hebamme und seit ihrer frühesten Jugend mit dem Musikvirus infiziert, der Vater war Dirigent. Im Job singt sie allerdings keine Rocksongs, aber in den Geburtsvorbereitungskursen singt sie Yogalieder beim „Wehensingen“.


Mit einer so guten Platzierung hätte Kay Börsch nicht gerechnet. Der Gittarist einer Kellerband, der weil man keinen Sänger hat auch „notgedrungen“ singt, war von seinem zweiten Platz überrascht. Mit der Band spielen sie klassische Rocksongs von den Stones und Deep Purple. Seit er 15 ist spielt der Fahrlehrer Gittare. Seine Frau Elke hatte ihn zur Talentprobe angemeldet, ohne das Kay Börsch das wußte, der die Talentprobe noch nicht einmal kannte. „Ich wußte dass er nicht ausgebuht wird“, sagte seine Frau Elke stolz nach dem Gewinn des zweiten Platzes.


Daniel Koch, den Sieger kann man schon als Profi bezeichnen. Unter „The Musicman“ verdingt er sich als Hochzeitssänger und DJ in seiner Westerwälder Heimat. Der gelernte Industriekaufmann will seinen eigenen Weg ins Musikbusiness finden . Schon in der Grundschule hat er seine Liebe zur Bühne entdeckt und in allen Theater, Kinderzirkus und Jonglage AGs mitgemacht.


Talentprobe erlebten die Besucher an diesem Freitagabend im Kölner Tanzbrunnen, mit einem glänzend aufgelegten Linus.

Die offizielle Website der Linus
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Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung