Bereits seit Anfang Juni 2010 hatte das Kriminalkommissariat 52 gegen eine Kölnerin (65) im Ortsteil Marienburg ermittelt. Drei Frauen aus Düsseldorf waren auf die Kölerin aufmerksam geworden und hatten bei ihr Zuhause Kleidung gekauft. Diese stammten laut der Mode-Designerin aus ihrer eigenen Kollektion und sollten aus hochwertigen Stoffen genäht worden sein. Zuhause mussten die Düssledorferinnen jedoch feststellen, dass die Kleidungsstücke von großen Bekleidungsstätetn stammten. Die Mode-Designerin hatte lediglich die Labels ausgetauscht. Während die drei Frauen bis zu 190 Euro bezahlt hatten, waren einzelne Teile bei der Bekleidungskette mit einem Preis von Euro 4,95 ausgezeichnet. Reklamationen blieben laut Polizei von der Kölnerin unbeachtet. Eine Rücknahme fand nicht statt. Daher wurde durch einen zwischenzeitlich größer gewordenen Personenkreis Strafanzeige erstattet.

Gestern durchsuchte die Kölner Polizei nun das Heim der Kölnerin. Dabei stellten die Beamten insgesamt 86 weitere Bekleidungsstücke sicher. Teilweise wären ursprüngliche Einnäher oberflächlich herausgetrennt gewesen, teilweise auch schon neue Label darüber genäht worden. Zudem hätten die überwiegende Anzahl noch die originalen Waschanleitungen verschiedener Bekleidungsketten aufgewiesen. Der bisher festgestellte Schadensumfang beträgt mehrere Tausend Euro. Die 65-Jährige ist mehrfach einschlägig vorbestraft und wird sich nun wiederholt wegen Betruges verantworten müssen. Die Ermittlungen dauern an.

[cs, ots]