Wallende Gewänder aus farbenprächtiger Wolle und Seide schmückten einst die Heiligen Drei Könige, als sie andächtig vor Maria und Christus traten. So stellte zumindest ein unbekannter Künstler vor rund 700 Jahren die Szenerie auf einem Triptychon dar. Diese Darstellung gehört zu den ältesten deutschen Gemälden überhaupt und ist eines der Highlight im Wallraf-Richartz-Museum & Foundation Corboud. Neben der Ankunft der Heiligen Drei Könige erzählt das Tafelbild die gesamte Heilsgeschichte – von der Geburt über Kreuzigung und Himmelsfahrt bis hin zur Niederkunft des Heiligen Geistes. Zudem ist das Triptychon mit Edelsteinen besetzt und enthält kleine Fächer, in denen früher Reliquien aufbewahrt wurden. Entdeckt wurde das Gemälde im Kölner Klaren-Kloster.

“Geschichte lebendig werden lassen“
Heute wurden die Heiligen Drei Könige dank einer Kooperation zwischen den Museum Wallraf und der Burg Satzvey aus dem Kölner Umland nun lebendig. Die Festspielburg ließ nämlich die gemalten Gewänder der Heiligen Drei Könige originalgetreu schneidern. In prachtvolle Wolle und Seide gehüllt treten die Schauspieler damit nun bei den Krippenspielen auf Burg Satzvey auf. Zugleich können die Gewänder seit heute im Foyer des Museum Wallraf bestaunt werden. Dort wurde eine Figurengruppe aufgestellt. „Wir wollen ebenso wie die Burg Satzvey Geschichte lebendig werden lassen“, erklärte heute Direktor Dr. Andreas Blüm die ungewöhnliche Kooperation.

Die Kooperation beider Häuser ermöglicht Besuchern bis zum Dreikönigstag, 6. Januar 2011, zudem verbilligte Eintritte. Mit Tickets aus Museum oder Burg erhalten zwei Personen Eintritt zum Preis von einer Person bei der jeweilig anderen Institution. Wer also das Krippenspiel auf Burg Satzvey bestaunt, kann verbilligt auch die Ausstellungen im Kölner Museum besichtigen.

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung