Fröhlich galoppiert Lex mit seiner Mutter über die Koppel im Kölner Zoo. Am 3. Mai wurde Lex geboren. Seine Mutter ist die neunjährige Lavinia. Sein Vater (Lucas) ist inzwischen gestorben. Ob in diesem Jahr noch ein weiteres Fohlen geboren wird ist noch nicht ganz sicher. Einen Spielgefährten hat Lex jedoch in seinem Bruder Lysander aus dem letzten Jahr. Im Kölner Zoo besteht die Gruppe derzeit aus acht Tieren. Ariane ist mit 23 Jahren die älteste Stute. Ob die Neulinge ihre Zukunft in einem anderen Zoo in Europa oder Amerika, in einem Semi-Reservat oder aber auch in einem Wiedereinbürgerungsprojekt in der Mongolei oder in China verbringen, steht jetzt noch nicht fest. Noch konzentrieren sich die Tierpfleger darauf, sie gesund aufwachsen zu lassen. Der Kölner Zoo wird sie nicht behalten können, denn wenn sie geschlechtsreif werden, würden sie versuchen, die anderen Stuten – also auch Geschwister und Mütter – zu decken.

Kölner Zoo darf jetzt züchten
Es gibt inzwischen 60 Haltungen in Zoos oder Semi-Reservaten in Europa mit insgesamt 510 Przewalskipferden. 300 davon sind weiblich. Wenn nur 100 Stuten jährlich ein Fohlen bekommen würden, fänden die Zoos schon keine Plätze mehr, sie unterzubringen. Daher wird jedes Jahr neu beschlossen, welcher Zoo züchten darf und wer eine Weile aussetzen muss. In diesem Jahr ist der Kölner Zoo an der Reihe, eine Zuchtpause einzulegen – vermutlich für den Zeitraum von zwei bis drei Jahren. Przewalskipferde sind Tiere aus den Wüstensteppen Asiens. Im Zoo erhalten sie im Sommer täglich frisches Gras und pelletiertes Kraftfutter und manchmal Laub, im Winter Heu, Futterrüben oder Möhren und Weichholzäste zum Abknabbern der Rinde, die viele Mineralstoffe erhält.

[cs; Foto Hans Feller]