Damenteam des ASV Köln ist Spitze
Die Rugby Damen des ASV Köln spielen ganz oben in der 1. Bundesliga mit und waren schon dreimal Deutscher Meister. Und sie waren auch Deutscher Meister in der olympischen Disziplin des 7er Rugby, bei dem 7 gegen 7 Spielerinnen zweimal sieben Minuten gegeneinander spielen. Der sehr schnellen und athletischen Ausprägung der Spielart, bei das Spielgerät viel mehr im Spiel ist. Zudem hat der ASV Köln zwei Herrenteams, eines davon spielt in der 2. Bundesliga, das zweite Team in der NRW Liga. Die Spielgemeinschaft Rheinland mit einem U16 und einem U18 Team ist ebenfalls im ASV Rugby Park an der Luxemburger Straße beheimatet. Dort spielt der Nachwuchs aus Köln, Hürth, Brühl und Bonn. Beide Teams spielen in der NRW Liga. Im Kinderbereich gibt es die U10, U12 und U14-Teams mit rund 40 aktiven Spielern. Dieter Brill, Geschäftsführer beim ASV Köln, will in Köln mehr junge Menschen für den Rugby Sport begeistern und damit erreichen, dass sich die Sportstadt Köln noch breiter aufstellt. An einigen Kölner Schulen, wie dem Liebfrauengymnasium wird schon Rugby gespielt, oder Kurse sind im Aufbau. Gerade im Schulunterricht eigne sich Rugby gut für den bilingualen Unterricht und im Bereich der Gewaltprävention. Brill ist klar, dass man hier bei der  Lehrerfortbildung anfangen muss, um gute Basisarbeit zu leisten. Denn die meisten deutschen Sportlehrer kennen die Sportart nur dem Namen nach. Markus Gerigk, der Vorsitzende des Rugby Verbandes NRW will auch leistungsmäßig an die Spitze. Nahziel ist es eine Herren-Mannschaft aus NRW wieder in der 1. Bundesliga zu positionieren. Denn NRW ist mit rund 2.000 Aktiven und der Anzahl an Vereinen ganz oben positioniert in der bundesrepublikanischen Rugby-Szene.

Die Sportart bekannter machen
Holger Müller, der sportpolitische Sprecher der CDU Fraktion, will über parteipolitische Grenzen hinweg den Sport bekannter machen, und für die Chance eine Bundesleistungszentrums in Köln im Sportausschuss des Landtages NRW die Werbetrommel rühren: "Die Vorraussetzungen für eine Bundesleistungszentrum Rugby in Köln sind optimal. Die Angliederung an den Olympiastützpunkt, die räumliche Nähe im Sportpark Müngersdorf, das neue Sportinternat und die Möglichkeit der wissenschaftlichen Begleitung durch die Sporthochschule Köln, all dies spricht für den Standort". Zudem wünscht sich Müller eine breitere Öffentlichkeit für den Sport und auch einmal eine Erwähnung im Fernsehen.

Eile geboten
Wer vom 5. bis 21. August 2016 mit einem guten deutschen Frauen Rugby-Team in Rio de Janeiro an den Start gehen will, der muss jetzt die Weichen stellen, so Dieter Brill, denn Eile sei geboten. Wenn man eine erfolgreiche Erstteilnahme wünscht, dann müssen jetzt alle Beteiligten an einem Strang ziehen und die nächsten sechs Jahre nutzen um Top-Sportlerinnen aufzubauen und zu entwickeln. Man habe erste positive Signale für ein Bundesleistungszentrum Rugby Köln etwa von der Sportstiftung, so Brill. Durch die Möglichkeiten im Rugby Park des ASV sei der erste Schritt schon getan, denn man habe dort einen funktionierenden Spielort, auch wenn es im zweiten Schritt wünschenswert wäre auch im Sportpark Müngersdorf eine Spielstätte für Rugby zu etablieren, so die Meinung der Experten. Und Nationalspielerin Dana Kleine-Greve und die dem Kader angehörenden Esther Biele und Johanna Metternich kenne die Anlage als ASV Spielerinnen auch aus dem FF. Der Kölner Landtagsabgeordnete Schoser, CDU, geht erst einmal nicht davon aus, dass große Kosten auf die Stadt zukämen, wünscht sich aber die Unterstützung der lokalen Politik, um gerade im Bereich Nachwuchsarbeit etwa mit den Kölner Schulen zu kooperieren und wirbt damit, dass damit die Sportstadt Köln um eine Sportart breiter und in den Leistungsbereich hinein aufgestellt ist. Einig sind sich alle Rugby-Experten: Ein Bundesleistungszentrum in Köln mit dem Schwerpunkt Frauen Rugby und Nachwuchsförderung ist eine große Chance für die Sportstadt Köln.

Wer mehr zum Thema Rugby wissen will: www.rugby-koeln.de oder über den ASV: www.asv-koeln.de

Infobox: Rugby
Die Sportart trägt den Namen einer englischen Stadt, in der 1823 ein Spieler mit Namen William Webb Ellis den Ball händisch über die Torlinie getragen haben soll. Dies ist allerdings eine Legende, aber der Weltmeisterschaftscup der Rugby-Union trägt heute noch den Namen dieses Spielers. Das Schlüsseljahr des Rugby-Spiels liegt später 1863. Denn in diesem Jahr gründete sich die Rugby Football Union (RFU) aus Streitigkeiten mit anderen Fußballverbänden aus. Nur zwei Monate nach der Gründung trug man das erste Länderspiel zwischen England und Schottland aus. 1895 kam es erneut zu einer Trennung, aus denen heute noch die beiden Varianten Rugby Union und Rugby League resultieren. In der Rugby Union spielt das Establishment und es gelten bis heute strenge Regeln, etwa das man in Clubkleidung erscheint, dann die Trikots trägt und nach dem Spiel beim geselligen Zusammensein wieder in Clubkleidung gemeinsam feiert. Die Rugby League ist im Norden Englands zu Hause und gilt dagegen als Sportart der Arbeiterklasse. Rugby ist vor allem in den Ländern des Commonwealth weit verbreitet. Rugby war schon einmal eine olympische Dispziplin, in den Jahren von 1900-1924.

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