Kein Oberbürgermeister, kein Bürgermeister, kein Kölner Kulturdezernent, dafür aber der Düsseldorfer, keine gewählten Vertreter aus dem Kulturausschuss des Kölner Rates, nur Dr. Ulrich Soénius, IHK Geschäftsführer und sachkundiger Einwohner mit beratender Stimme im Kulturausschuss war gekommen, die die Chance genutzt hätten vor einem erlesenen Kreis aus Kunst, Medien, und Wirtschaft zu sprechen. Und das obwohl die Stadt Köln das Museum für Angewandte Kunst als Location zur Verfügung gestellt hat. Eine mehr als verpasste Chance für den Kunst, Medien und Wirtschaftsstandort zu werben. Aber vielleicht liegt es auch daran, dass die Kölner Lokalpolitik ja seit mehreren Monaten Vakanzen auf den Posten des Kämmerers, mittlerweile auch des Wirtschaftsdezernenten und der Sozialdezernentin hat? Und der Düsseldorfer Kulturdezernent wird sicher, nachdem Oberbürgermeister Roters ja jetzt mit die Kunstachse Koblenz, Bonn, Köln, Düsseldorf und vielleicht Duisburg ins Leben gerufen hat, auch Köln mitbewerben. Es mag 100 gute Gründe geben, warum alle wirtschafts- und kulturpolitischen Spitzen verhindert waren, vielleicht war es ja auch das Bläck Föös Konzert in der Nähe, aber so viele gute Chancen hat Köln nun auch nicht mehr, da sollte man die, die sich bieten ergreifen.

Der Minister aus Düsseldorf war dann munter dabei in den Kölner Räumlichkeiten Werbung für die Landeshauptstadt, ihren Kunstverein, der wie wir nun wissen schon 1829 lange vor Köln gegründet wurde und auch die Initiativen K21 sich toll machen würden. Natürlich erwähnte er auch die Art Cologne, aber sonst fiel ihm und seinen Redenschreibern nicht viel ein zur Kölner Kunstszenen oder etwa Initiativen wie dem Kölntag. Aber immerhin erwähnte er  Rosemarie Trockel und Gerhard Richter, neben Joseph Beuys, Gotthard Graupner und anderen. Als Landesregierung wolle man die Kreativen und die Wirtschaft zusammenführen, so die „Cluster“-Politik.

So wehte ein Hauch von Düsseldorf gestern durch die Kölner Hallen. Aber immerhin war ja Daniel Hug, der Leiter der Art Cologne gekommen. Der Freitag Abend soll übrigens nach langsamen Start ein voller Erfolg gewesen sein. Optisch am meisten aufgefallen sein dürfte eine junge Dame, die sich obwohl sie auch im Schwarzen Einerlei der meisten Gäste erschienen war, immerhin ein weißes Lackhandtäschchen in Gieskannenform gönnte.

[ag]