Filigranes aus Messing, Kupfer und Silber
Aber das kommt später. Heute beugte sich eine Jury über die 18 Arbeiten. „Köln hat was zu beaten“ – also das Sessionsmotto – galt dabei in doppelter Hinsicht. Denn erstens stecken ganz viele Ideen in den Orden. Zum anderen sind die Einzelstücke aus Messing, Kupfer und Silber filigran bis verspielt und nach allen Regeln der Goldschmiedekunst gekonnt umgesetzt.

Der Präsident der Handwerkskammer, Hans Peter Wollseifer, hielt die beiden Sieger-Orden mit einigem Stolz in der Hand. Für die Handwerkliche Ausführung bekam Franka Jeschke (Fa. Zapp) den ersten Platz. Sie hat einen „Retro-Cassettenrecorder“, also einen Ghetto-Blaster, kreiert. Die Front wird von einem Magnetverschluss zusammengehalten, lässt sich aber aufklappen. Drinnen: der Dom mit Notenzeilen, auf denen die Noten beweglich angebracht sind.“ Platz zwei geht an Sabine Panoscha (ebenfalls Fr. Zapp), Platz 3 an Begüm Parlar (Fa. Kürten)

Mit Narrenkappe und Notenschlüssel
Für ihre Originalität und ihren Ideenreichtum kam Rebecca Klanke ganz oben aufs Treppchen. Ihr Orden kombiniert die Narrenkappe mit dem Notenschlüssel, verleiht den Domtürmen freundliche Gesichter und generiert den Cologne Beat aus einem angedeuteten Schlagzeug. Platz zwei in dieser Kategorie ging an Sabina Schildgen (Schmuck und Form) und Platz drei nahm Sofia Ray (Kürten) ein.

Einen Sonderpreis bekam Fumihiro Morate (Fa. Alins). Seine japanische E-Gitarre war eigentlich zu groß, gemäß den Wettbewerbsregeln. Aber Ausführung und Idee sollte auch hier anerkannt werden.
Den Ordenwettbewerb gibt es seit 1951. Er soll den jungen Gold- und Silberschmieden die Gelegenheit geben, ihr Können von der Planung über die ersten Skizzen bis hin zur Ausführung zu beweisen. Manche Azubis dürfen zwischen 140 und 150 Arbeitsstunden auf die Orden verwenden. Ein solches Stück kommt – allein gemessen an der Arbeitszeit – auf einen Wert von bis zu 3000 Euro.

dn