Neue Schenkungen und Erwerbungen in der Dauerausstellung
Im Museum für ostasiatische Kunst am Aachener Weiher wurde die Dauerausstellung des Hauses um zwölf neue Exponate erweitert. Zum Einen kamen zehn Kalligrafien des Künstlers Inoue Youichi hinzu, zum Anderen zwei Teppiche aus dem 17. und 18. Jahrhundert, die der Sammler Hans König dem Kölner Museum stiftete.


1000 Rätsel verbergen die japanischen Schriftzeichen

Die zehn Kalligraphien
Der Künstler Inoue Youichi galt als einer der ersten Künstler, der Anfang der 50er Jahre versuchte als japanischer Künstler versuchte Anschluss an die westliche Kunstbewegung zu erlangen. Gemeinsam mit japanischen Schreibkünstlerfreunden gründete er aus diesem Grund die „Bokujinkai“, die Tuschmenschen-Vereinigung. Sie sah es als besonders wichtig an japanische Schreibkunst, die besonders durch den Faschismus an Ansehen in der Welt verloren hatte, wieder international relevant zu machen. Inoue Youichi war jedoch aus der Tuschmenschen-Vereinigung der Künstler, der sich am meisten durchsetzte. Seine Kunst war es Schriftzeichen aus einem textlichen Kontext zulösen und sie in den Fokus des Betrachters zu stellen. Er stellte jedes Zeichen in einer zusammenhängenden Körper-Pinselsprache dar. In Europa und den Vereinigten Staaten wurde der Schreibkünstler durch Teilnahmen an den Ausstellungen „Japanese Calligraphy“ im Moma in New York 1954 und an der IV Biennale im Museum of Modern Arts in San Paolo 1957. In Deutschland wurde Inoue Youichi durch die Ausstellung seiner Kalligraphien in auf der Dokumenta II im Museum
Fridericianum in Kassel 1959. 1962 kamen wiederum zehn Kalligraphien nach Köln in die Galerie Rolf Zwirner. 45 Jahre später sind die Kalligraphien durch großartige Spenden zurück in Köln und hängen an einem ganz besonderen Ort – im Museum für ostasiatische Kunst.


Fast wie im Königspalast – der Teppich links stammt aus dem 18. Jahrhundert, der rechts aus dem 17ten.

Schenkung von seltenen Teppichen

Der Sammler Hans König stiftete dem ostasiatischen Museum zwei seltene Teppiche aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Den Besuchern meistens schon bekannt sind Teppichfragmente aus dem ersten bis vierten Jahrhundert. Weniger bekannt sind jedoch Kunstwerke aus dem 16. bis 18. Jahrhundert, da nur wenige Originalfragmente überliefert wurden. So ist es für das Museum besonders interessant solch seltene Stücke ausstellen zu dürfen. Das Fragment aus dem 17. Jahrhundert ist ein Bordürenstück aus einem großzügigen Palastteppich. Der Teppich ist geschmückt mit Lotusblüten in den verschiedenen Blütephasen, die durch Blattranken miteinander verbunden sind. Das zweite Fragment aus dem 18. Jahrhundert zeigt Schmetterlinge und Blumen, die in verschiedenen Blautönen gehalten sind. Auch dieser soll ein Königsteppich gewesen sein.  Diese Teppiche liefern wichtige Erkenntnis aus dem Dekorprinzip aus der Blütezeit der chinesischen Teppichkunst.

Museum für ostasiatische Kunst
Universitätsstraße 100
50674 Köln
Tel. 0221-221-28617

Das Museum ist dienstags bis sonntags von 11:00-17:00 Uhr und donnerstags bis 20:00 Uhr geöffnet.

Johanna Tybussek für report-k./ Kölns Internetzeitung