Die Ausstellung soll „einen kleinen Einblick in die reichen Funde bieten, die täglich an das Tageslicht gebracht werden“, so Kölns Kulturdezernent Georg Quander. Seit 2007 wurden die Grabungen in der Kölner Innenstadt auf dem Rathausplatz wieder aufgenommen. Die Schau zeigt nun die schönsten aktuellen Funde der gotischen Bimah aus der mittelalterlichen Synagoge zu sehen sein. Handwerker der Dombauhütte schufen mit ihr dort um 1280 ein Meisterwerk. Bei den Ausgrabungen kamen nun kunstvolle Kapitelle zutage – reichhaltig verziert mit Pflanzen- und Tier-Ornamentik. Zu den Funden gehören weiterhin Schiefertäfelchen mit hebräischen und deutschen Schriftzeichen, die die Schüler vor 700 Jahren im Unterricht darauf einritzten. Ausgestellt werden zudem gotische Fußbodenfliesen, Keramik, Münzen und Schmuck.


Foto oben: Das Alter dieses jüdischen Hochzeitsring aus purem Gold ist derzeit noch unbekannt.


Jüdischer Hochzeitsring aus purem Gold
Einige der Neufunde werfen für die Archäologen Rätsel auf. Dazu gehört ein goldener Ring. Seit 1928 lag er im Depot des Stadthauses. Jahrelang wurde geglaubt, er sei silbern und bloß vergoldet. Dr. Sven Schütte, Leiter der Archäologischen Zone Köln, und sein Team stellten nun fest, dass er aus 14-karätigem purem Gold besteht. Bei dem Ring handelt es sich um einen jüdischen Hochzeitsring, der bei der Zeremonie auf der Bimah vom Rabbiner den Eheleuten auf den Finge gesteckt wurde.  „Wie alt der Ring ist, untersuchen wir noch. Aber wenn es stimmt, was wir vermuten, ist es ein sensationeller Fund“, so Schütte. Mehr wollte er allerdings noch nicht verraten.

Die Ausstellung „Kunst und Kultur“ ist vom 4. September bis 16. Januar 2011 dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr geöffnet.

Praetorium
Kleine Budengasse 2

Cornelia Schlößer für report-k.de/ Kölns Internetzeitung