Köln | Am Fühlinger See ist heute sportlicher Höchstbetrieb. Während auf der Regattastrecke Triathleten ab 11 Uhr dem Swim & Run frönen, gehen beim Reiterverein ab 14 Uhr Mensch und Pferd beim Jump & Run auf den Parcours. Höhepunkt des viertägigen Reitturniers ist heute um 15 Uhr die Prüfung der Klasse S mit Stechen.

Impressionen vom Reitturnier am Oranjehof >

Die Präsidentin des ReitervereinOranjehof Dr. Susanne Herzig sieht in der Harmonie von Reiter und Pferd, so dass sowohl die sportliche Anstrengung, wie auch das Freizeitreiten für beide Sportpartner angenehm sind, die große Leistung und auch Herausforderung, die der Sport bietet. Sich immer wieder technisch zu verfeinern sei daher für den Reiter wichtig, aber auch das drumherum muss stimmen. So gibt man sich beim Oranjehof auch besondere Mühe einen planen und hervorragend zu reitenden Parcour mit „Stremmer Sand“ herzustellen, der so Herzig von den Teilnehmern immer mit viel Lob bedacht wird. Ein ständig anwesender Tierarzt, aber auch Dopingkontrollen gehören da genauso dazu.

Großes Reitturnier

Mit 1.200 Nennungen, 37 Prüfungen, 600 Pferden und 400 Reitern hat das Turnier eine ganz schöne große Dimension. Die Reiter und ihre Pferde kommen aus Köln und dem Umland. Der Verein hat 450 Mitglieder, von denen rund 200 aktiv reiten. Dabei werden auch junge Reiterinnen und Reiter mit eigenen Schulpferden ausbildet. Ab wann man dann allerdings Turnier reiten kann, hängt vom Talent, regelmässigem Training und ein wenig vom Geldbeutel der Eltern ab, denn auch bei den Turnierpferden kann man in Ferraris und kleinere Modelle investieren. Aber auch unter den Turnierpferden gibt es Naturtalente, die direkt ab der Weide wissen, wie man über Hindernisse springt und wo der Reiter nur noch aufpassen muss nicht vom Pferd zu fallen, wie Herzig weiß.

Neben den Springprüfungen, werden in der Halle auch Dressurprüfungen bis zur Klasse M durchgeführt. Das ist aber schon mehr etwas für das fachkundige Publikum. Beim Jump & Run ab 14 treten drei Athleten, manchmal auch witzig verkleidet gegeneinander an. Das Paar aus Sportpartner Pferd und Mensch reitet den Parcours, ein weiterer läuft den Parcours ab. Am Ende zählen Zeit und Abwürfe. Bei manchen Turnieren bekommt der Läufer auch einen Sportpartner in Form einer Schubkarre.

Seit vierzig Jahren richtet der Verein Turniere aus, dabei ist es nicht leichter geworden, die Turniere zu finanzieren, so Präsidentin Herzig und ohne Sponsoren ginge es gar nicht. Aber die Turniere motivierten auch, die Anlage für die vielen Besucher herauszuputzen. Und die liegt wirklich idyllisch am westlichen Ufer des Sees und ist einen Ausflug wert. Neben Pferden, sportlichen Prüfungen, gibt es auch viel zu Essen und Zelte für die Regenschauer zum Unterstellen. Der Eintritt ist frei.

Autor: Andi Goral
Foto: Neben dem Turnierparcours kann man ganz nah beobachten, wie sich die Sportpartner auf die Springen vorbereiten