Mit einem Jahresmittelwert von 11,3 Grad Celsius wurde bei den am Köln/Bonner Flughafen seit über 50 Jahren vorgenommenen Messungen ein neuer Höchstwert verzeichnet. Übertroffen wird dieses Ergebnis noch von Messungen in Stammheim bei denen das Thermometer auf durchschnittlich 12,1 Grad kletterte. Dies gaben der Deutschen Wetterdienst (DWD) und das  Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) bekannt.

Nur der Juli war kühler
Im Rahmen des Projektes „Klimawandelgerechte Metropole Köln“ wurden von DWD und LANUV an 15 verschiedenen Stellen Temperaturmessungen vorgenommen. Neben fest installierten Wetterstationen wurde zu verschiedenen Zeitpunkten und an charakteristischen Lagen im Stadtgebiet Köln die Art und der Umfang stadtklimatischer Veränderungen abgeschätzt. Im vergangenen Jahr lagen demnach bis auf den Juli alle Monate über dem vieljährigen Mittelwert des Bezugszeitraums 1981 bis 2010. Dabei kommt den Monaten April, September und Dezember eine besondere Rolle zu, da sie ihre vorherigen Werte deutlich übertrafen. 2011 ist somit neuer Spitzenreiter der, seit Anfang des 21. Jahrhunderts, überdurchschnittlichen warmen Jahre in Köln.

Deutlicher Hinweis für fortschreitenden Klimawandel?
Projektleiter Guido Halbig vom DWD wertet die Ergebnisse als deutlichen Hinweis für einen fortschreitenden Klimawandel und  Dr. Heinrich Bottermann, Präsident des LANUV, glaubt, dass sich die Entwicklung noch verschärfen könnte und aus diesem Maßnahmen zur Anpassung an einen Klimawandel entwickelt werden müssen. Die Stadt Köln unterstütze das Projekt von LANUV und DWD vorbildlich mit konkreten Strategien, erklärte er. Zu den Folgen des Klimawandels zählen etwa sommerliche Starkniederschläge, die zu Überlastungen der Kanalnetze führen könnten und Hitzewellen.

[bb]