Im Vergleich zum Vorjahr wechselten im Rheinauhafen etwa 20 Prozent mehr Wohnungen ihren Besitzer. Das erklärte heute die Kölner Immobilienbörse (KIB). Die Gründe für die Verkäufe seien vielschichtig. Neben üblichen Motiven wie berufsbedingten Umzügen und Trennungen spielte im Rheinauhafen auch der starke Preisanstieg eine Rolle. Einige Eigentümer hätten die Immobilien vor drei Jahren mit dem Ziel erworben, sie nach einer gewissen Zeit wieder gewinnbringend zu verkaufen. Diese Rechnung gehe derzeit auf. Die Nachfrage nach Immobilien sei in Köln seit einigen Monaten so hoch, dass die Preise in allen Lagen stiegen, im Schnitt um zehn bis zwanzig Prozent. Eigentumswohnungen im Rheinauhafen verzeichneten sogar ein Plus von 66,7 Prozent. Sie haben vor drei Jahren etwa 4.500 Euro pro Quadratmeter gekostet und finden heute für über 7.500 Euro einen neuen Besitzer.

22 Euro Miete pro Quadratmeter
„Man muss allerdings berücksichtigen, dass bei vielen Wohnungen innenarchitektonische Ausbauten und hochwertige Küchen den Wert zusätzlich erhöhen“, erläutert KIB-Vorsitzender Alfred Kirch. Zudem seien viele Wohnungen vor und während der Wirtschaftskrise an den Markt gekommen. In dieser Zeit war die Nachfrage geringer und die Preise entsprechend moderat.
KIB-Sprecher Roland Kampmeyer ergänzt, dass eine ausreichende Nachfrage nach Premiumwohnungen vorhanden sei, wenngleich die Zielgruppe, die sich solche Immobilien leisten könne, klein sei. Weil der aktuelle Immobilienboom anzuhalten scheint, erwartet Kampmeyer keine fallenden Preise. Eher prognostiziert er, dass die Kölner Immobilienpreise weiter steigen, nicht zuletzt, weil viele Menschen Angst vor Inflation hätten und in sichere Immobilien investierten. Im Rheinauhafen würden derzeit die höchsten Mieten in Köln gezahlt: In der Spitze lägen sie bei 22 Euro pro Quadratmeter (Netto-Kaltmiete).

In der Kölner Immobilienbörse (KIB) sind 47 Immobilienmakler und Verwalter aus der Region Köln zusammengeschlossen, die in 17 Mitgliedsfirmen tätig sind. Das Ziel der Börsenmitglieder ist die gemeinsame Vermarktung ihrer Immobilienangebote.

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