Die Historie des Köln Passes
1984 haben SPD und Grüne den Köln-Pass in Köln eingeführt. Mit dem Köln-Pass erhielten bedürftige Kölner Einwohnerinnen und Einwohnern Vergünstigungen bei den städtischen Einrichtungen, wie beispielsweise bei den Bühnen und Theatern, Bädern, dem Zoo und der KVB. Damals erhielten auch die Menschen Vergünstigungen, die mit ihrem Einkommen maximal 30% über dem Sozialhilfesatz lagen. Seit 2000 wurden die möglichen Vergünstigungen immer weiter eingeschränkt und mit Einführung der neuen Hartz-Gesetze wurden die wenigen Vergünstigungen ab 2005 bis auf wenige Ausnahmen nur noch dauerhaft Erwerbsunfähigen nach SGBXII gewährt.

Die Beweggründe von Rot-Grün
"Fakt ist, die Schere zwischen Menschen, die sich nichts, und denen, die sich viel leisten können, geht immer weiter auseinander. SPD und Grüne wollen mit der Wiedereinführung des Köln-Passes dieser Entwicklung entgegen wirken. Das ist die Aufgabe, die wir mit unserer Vorstellung von einem "Sozialen Köln" verbinden", so Martin Börschel (MdL), Fraktionsvorsitzender der SPD-Ratsfraktion. "Auch Erwerbslosen soll durch die Ticketermäßigung mehr Mobilität mit dem öffentlichen Nahverkehr ermöglicht werden. Für Erwerbslose, die sich in Qualifizierungsmaßnahmen befinden beziehungsweise auf Arbeitssuche sind, ist dies von besonderer Relevanz", so Barbara Moritz, Fraktionsvorsitzende der Fraktion Bündnis90/Die Grünen.

Ermäßigungen von bis maximal 50 Prozent
Geplant ist, zum 01.01.2007 Inhabern eines Köln-Passes geeignete Tickets mit einer Ermäßigung von bis zu 50 % anzubieten. Die städtischen und stadtnahen Einrichtungen werden aufgefordert, darzustellen, wie sie für Inhaberinnen und Inhabern eines Köln-Passes ein möglichst breites Spektrum an Leistungen mit Ermäßigungen oder Sondertarifen anbieten können. Insbesondere die KölnBäder GmbH, die Volkshochschule (VHS), die Rheinische Musikschule, die Philharmonie, die städtischen Bühnen, die städtischen Museen, die Bürgerzentren, die Stadtbibliothek und der Zoo sollen kurzfristig entsprechende Modelle entwickeln und dem Rat zur Beschlussfassung vorlegen.

Keine Kosten für den Stadthaushalt
Der große Unterschied des Konzeptes von Rot-Grün zum alten Modell ist, dass die Leistungen für den Köln-Pass nicht aus dem Stadthaushalt finanziert werden sollen. Anhand des Beipiels KVB erläutert Moritz die Finanzierung: Die KVB erweitert ihr Leistungsspektrum und erzielt durch zusätzliche Kunden auch zusätzliche Erlöse, so dass das Mobilitätsangebot aufgrund des Köln-Passes kostendeckend erfolgen kann." so Barbara Moritz.

Der Familienpass geht weiter
Auch einige Unternehmen aus der Privatwirtschaft haben sich zu dem von Bürgermeister Josef Müller, CDU, eingebrachten Konzept des Familienpasses positiv geäußert und würde diesen unterstützen, so daß man hier für sozial schwache Familien mit Kindern sogar noch mehr als nur den Zoo und die KVB wieder erschwinglich machen kann. Granitzka sagte in einem Telefongespräch mit report-k.de, dass er sich mit Martin Börschel von der SPD unterhalten will, ob man nicht aus beiden Konzepten etwas gemeinsames machen kann und damit sogar noch mehr für sozial schwache Kölnerinnen und Kölner erreichen kann.

[ag]