Köln | In der Sammlung mittelalterlicher Skulpturen des Museum Schnütgen gibt es eine Neuerwerbung: eine Skulptur aus dem 12. Jahrhnundert, die von einem der Meister des Königsportals der Kathedrale von Chartres angefertigt wurde. Am Donnerstag, 23. Juli, soll die Skulptur offiziell vorgestellt werden.

Der Kopf soll vom Portal einer Kirche der Ile-de-France stammen. Und dort nicht von einer der für jene Zeit in Frankreich typischen Säulenstatuen, sondern von einer der vielen kleineren Figuren aus den Bogenläufen eines Portals, wie sie beispielhaft am Chartreser Königsportal bis heute erhalten sind. Exemplarisch kann man an ihm erkennen, was die Qualität des damals ganz neuen Stils ausmacht.

Der kleine, aber feine männliche Kopf stammt von den Bildhauern des Königsportals der Kathedrale von Chartres. Dieses Portal gilt als Wiege der frühgotischen Skulptur, deren Einfluss sich vom Kronland um Paris schnell in ganz Europa ausbreitete. Auch an wenig später entstandenen Kölner Skulpturen im Museum Schnütgen ist dieser Einfluss erkennbar. Das macht die Neuerwerbung besonders interessant. Der Kopf mit elegantem Schnurrbart und markanten plastischen Formen ist ein hervorragendes Zeugnis für den künstlerischen Ausstauch im Europa des 12. Jahrhunderts.

Autor: dd