Köln | „Köln stellt sich quer“ ruft am 10. November zur Kundgebung auf den Ottoplatz am Deutzer Bahnhof unter dem Motto „Solidarisch in der Energiekrise“. Anschließend findet in der Lanxess-Arena das Konzert „30 Jahre Arsch huh – Wachsam bleiben“ statt. Das Bündnis, dem sich Sozialverbände, Stadtsportbund oder das Kulturnetzwerk anschlossen, rechnet mit rund 2.000 Menschen bei der Kundgebung. So viele wurden der Polizei gemeldet.
Der DGB, die IG Metall, der Mieterbund Köln, der Stadtsportbund, die Caritas, die Diakonie oder das Kulturnetzwerk Köln fürchten eine Situation in der Menschen, aber auch Institutionen bis hin zum Sportverein, in ihrer Existenz bedroht werden können. Um dies sichtbar zu machen wird auf dem Ottoplatz demonstriert. Aber auch, um den Menschen die Möglichkeit zu geben, ihren Fragen, ihren Thesen, durchaus auch ihrem Unmut Luft zu machen, ohne, dass sie sich Rechten anschließen, die genau diese Protestsituation ausnutzen.
Es sind Forderungen wie der Besteuerung von Übergewinnen, einer Vermögensabgabe für Besserverdienende oder einem Verbot von Strom- und Gassperren, die viele Initiativen unterstützen, die sich dem Aufruf angeschlossen haben. „Köln stellt sich quer“ zeigt mit dem Aufruf zum zweiten Mal ein Engagement für den sozialen Zusammenhalt in der Stadt, wie es das schon während der Corona-Pandemie einmal zeigte.
Eine weitere wichtige Forderung ist die Entkoppelung der Preise für Öl, Kohle, Gas und Erneuerbare Energien von den dysfunktionalen Strombörsen, die ein Treiber der Energiepreise sind.
Zu den Umtrieben von Rechts schreibt „Köln stellt sich quer“: „Wir wenden uns gegen alle Versuche von rechts, Menschen in dieser Energiekrise mit nationalistischen, rassistischen oder ethnischen Argumenten gegeneinander auszuspielen und die demokratischen Grundrechte in Frage zu stellen. Wir stellen uns quer gegen alle Rechtsextremisten und rechten Populisten, die diese Krise für ihren Angriff auf die demokratischen Institutionen unseres Landes instrumentalisieren wollen.“
„Omas gegen Rechts“ sind mit dabei
Die „Omas gegen Rechts“ unterstützen den Aufruf des Bündnisses „Köln stellt sich quer“. Auch sie monieren die steigenden Preise für Lebensmittel und Energiekosten und beklagen, dass das 9-Euro-Ticket für Menschen mit geringem Einkommen alternativlos eingestellt wurde. Dass der Staat Großkonzerne unterstützt und diese derzeit trotz Krise Gewinne einfahren, kritisieren die „Omas gegen Rechts“ und fordern die Einführung einer Übergewinnsteuer. Der Staat verdiene gut an der Inflation durch die Mehrwertsteuer. Die „Omas gegen Rechts“ sehen eine sich weiter öffnende Armutsschere in der Bundesrepublik.
Kundgebung
10. November 2022 um 17 Uhr
Ottoplatz
Köln-Deutz