Köln, 5.11.2006, 10:00 Uhr >
Der große Saal im Hotel Maritim ist am 28.Oktober 2006 bis unters Dach und den letzten Platz gefüllt. Ausverkauft mit 1627 Gästen. Moderiert wird der Vorstellabend des Stammtisch Kölner Karnevalisten von niemand Geringeren als von den 2 Schlawinern. Eine wahre Freude war das Wiederhören mit Willibert Pauels, der Ausnahmekünstler des Kölner Karnevals.
 

Foto oben: Es gibt Künstler im Karneval, die erkennt man auch an Details… Den Champangner brachte Baas Jürgen Blum persönlich für die 2Schlawiner auf die Bühne


Die Kindertanzgruppe Kölsch Hänne´sche


Tanzen schon wie die großen Idole, die Kinder der Höppemötzjer


Die Jugend- und Kindertanzgruppe der Rheinmatrosen

Schwungvoll geht’s los mit den Junior Karnevalisten

Die Kindertanzgruppen eröffnen den Vorstellabend des Stammtisch Kölner Karnevalisten. Die Jugend und Kinder des „Kölsch Hänneschen“, die „Kindertanzgruppe der Höppemötzjer“ und  der „Rheinmatrosen“ präsentieren sich dem karnevalistisch eingestimmten Publikum. Mit Tänzen wie bei den Grossen, akrobatischen Elementen und Hebefiguren waren die Tänze schon spektakulär angelegt. Nur irgendwie fehlte,  auch bei der Auswahl der musikalischen Titel,  ein wenig der Bezug zu Kindern und Jugendlichen. Und passende Titel gibt es ja nicht gerade wenig, wenn man an „Ene Besuch im Zoo“ denkt oder an die berühmte Schule in der Kaygasse. Über Nachwuchs können sich alle drei Gruppen nicht beklagen, dass stimmt sehr positiv.


Die 2 Schlawiner – die Zwiegespräch-Artisten

Werner Beyer und Walter Schweder haben ein wunderbares Stück im Gepäck den Song über den  „Reibach“. Beyer und Schweder sind mit die besten Situationskomiker auf den Kölner Bühnen, super schlagfertig und im Zwiegespräch herrlich. Das Schöne ist die beiden haben es nicht nötig die Komik zu Kosten von Menschen im Saal zu machen, sondern schaffen es mit sich selbst auszukommen und sich selbst und gegenseitig auf die Schippe zu nehmen. Der „Reibach“ – ein Stück über den Karneval. Künstler, TV, die lieben Penunzen und mehr…, gut gelungen.

Im Netz: www.die2schlawiner.de


Die "Neppeser"


Dä Jung usem Vürjebirch

„Neppeser“ und „Dä Jung usem Vürjebirch“, kölsche Musik handgemacht

Gemeinsam auf der Bühne, die „Neppeser“ und „Dä Jung usem Vürjebirch“. Die Neppeser brachten Songs mit wie „oh Wie, oh Wie“ und „Strüßjer, Bützjer und Kamelle“. Stücke die sich mit den Lieblingsdingen des eingefleischten Karnevalisten beschäftigen und diese in den Songtexten direkt und ohne Umwege ansprechen auf den Punkt bringen. „Dä Jung usem Vürjebirch“, Many Lohmer, bringt zwei Solostücke mit auf die Bühne „Wenn mer Jecke fiere“ und „Häste jet, dann beste jet“.

Im Internet: www.vuerjebirch.de


Botz und Bötzje – Ein Zwiegespräch vom Land

„Botz und Bötzje“, der Mann mit dem roten Zylinder und der Bauer mit der Mistgabel mit der schon der Opa einen Flieger im Weltkrieg heruntergeholt hat, der auch noch Eberprobleme hat. „Botz und Bötzje“ sind Kajo Kistemann und Rainer Krewinkel, die eine Menge Frauen- und Männergeschichten aus der Eifel mitgebracht haben… Auch Geschichten aus dem „Kühstall“, die  nicht unbedingt jugendfrei sind und nicht jeden Metropolenbewohner betören werden…

Im Netz: www.botzunboetzje.de 


Rutwing – Musik plus Klamauk

Rutwing, von Schweder angekündigt als „Amselfelder“, das war lustig, brachten eine gemischte Parodie und Musiknummer mit. Los gings mit einer längeren Hymne auf den Stadtteil Zollstock und einem Reggae, der dann wieder in Zollstock endete, wo liegt eigentlich Zollstock… Zollstock, ein verwirrender Begriff sicher für die Fremdensitzung, denn den kann man auch bei OBI kaufen… Rutwing unterlegt Musikstücke mit bekannten Covermelodien, das kommt gut. Rutwing, das sind Halla Minderjahn, Christoph Blum und Peter Thurjan.

Im Netz: www.rutwing.de


Bärbelchen und Hänneschen im innigen Augenkontakt


Original Tanzgruppe Kölsch Hänne´sche – ein tolles Bild

Original Tanzgruppe Kölsch Hänne´sche starten mit sehr harmonisch abgestimmten Tänzen, professionell in die Session. Der Gruppe merkt man an, dass sie schon länger zusammenarbeitet und sich gut versteht. Auch die akrobatischen Elemente sind gut eingefügt und werden von den Tänzerinnen und Tänzern ganz hervorragend umgesetzt. Besonders beeindruckend ist auch der Sänger, den die Gruppe dabei hat. Sein Vortrag alter und neuer kölscher Lieder ist authentisch und im Kölner Karneval in dieser Session einmalig.

Im Netz: www.koelschhaenneschen.de



Ne Knallkopp – der Urtyp

„Ne Knallkopp“ ist der Redner der am langsamsten auf die Bühne kommt und am monotonsten seine Rede vorträgt, aber das ist sein Stil. Keine Miene verzieht der Mann auf der Bühne. Unverwechselbar und garantiert mit den Händen in den Hosentaschen steht der Mann mit der dicken Brille auf der Bühne, eigentlich bewegt er wirklich nur seinen Mund und bringt ganz langsam sein Verzäll über Kontaktlinsen, tote Filzläuse, Sex und mehr. Klassisch wird auch der Düsseldorfer nicht verschont. „Ne Knallkopp“, das ist eine unverwechselbare Type mit Namen Dieter Röder.


„De Junge“ – eine Band fürs ganze Jahr

Starten italienisch mit „Mia Bella“, einer flotten Nummer die kölsche Sprache mit italienischen Musik-Elementen verbindet. „De Junge“ haben eine Show konzipiert, die das Publikum stark zum Mitmachen animiert:  „Ihr dürft auch mitklatschen und tanzen“… „De Junge“ machen eingängigen kölschen Schlagerpop und integrieren internationale Popelemente. Beim Stammtisch Kölner Karnevalisten haben sie noch „Du bess doch ming Leevche“ und „Arriba!“ vorgestellt.  „De Junge“ das sind Sven Welter, Michael Dick, Christoph Freier, Günter Woititzka, Toni Becker und Hans-Albert Stolle.

Im Netz: www.dejunge.de

Jupp Menth – Außer Konkurrenz gut

Jupp Menth, der Kölsche Schutzmann, allein sein Name ist Garant für Qualität im Karneval und kölsche Rede, die er pflegt wie kaum ein anderer. Er schängt auf herrliche Art über Getränkepreise im Karneval, über sein politisches Lieblingsthema die Gesundheitsreform und verulkt anglophile Begriffe auf die ihm eigene Art. Und das Publikum dankt es ihm mit Standing Ovations. Der Mann ist exzellent, Punkt. Aber das weiß in Köln schon jedes Kind.


Die jungen Frauen bilden eine Spieluhr  – wunderschön anzusehen


Dynamisch, jung und schön –  die Cheerleader des 1. FC Köln

Die Cheerleader des 1. FC Köln – Der Saal in Wallung

Wenn die jungen Mädchen in den Saal kommen, mit ihren silbern funkelnden Puscheln, dann fängt der Auftritt schon mit einem besonderen Bild an. Tänzerisch ist die Gruppe um Coach Barbara Weinreich, sehr gut aufgestellt. Tänzerische Figuren wechseln harmonisch mit akrobatischen Elementen und Pyramiden. Ein besonderer Augenschmaus ist die Spieluhr, die die hübschen Mädchen bilden. Spötter und böse Zungen sagen ja zur Zeit, dass die Cheerleader das Beste sind, was der FC zur Zeit zu bieten hat. Damit könnten sie nicht ganz Unrecht haben. Die Cheerleader des 1. FC Köln bürgen wie in den Sessionen zuvor für tänzerische und akrobatisch höchste Qualität, die professionell umgesetzt wird. Bravo Rufe aus dem Publikum.
Im Netz: www.fc-cheerleader.de



„Blom un Blömcher“ – gute Parodie garantiert

Klar, ohne „scheissejal“ geht es nicht. Aber die vier Parodisten bauen diesen Megahit so intelligent und witzig in ihre Show ein, das sie alleine dafür einen Preis verdient hätten. Die Blum Familie und Marcel Scheidt haben auch in diesem Jahr ein wunderbares und umfangreiches Programm im Koffer. Hannes Blum brilliert wie in den Vorsessionen als Tausendsassa der Verkleidungen, schauspielerisch und sängerisch gut. „Blom un Blömcher“ einfach nur gut.

Im Netz: www.blomundbloemcher.de

Die Domstädter – Die kölsche BigBand

Die Domstädter sind der Maßstab der Musikzug- und Orchestermusik in Köln und im Umland. Das ist seit Jahren so und bestätigt sich auch bei diesem Vorstellabend des Stammtisches Kölner Karnevalisten. Unvergleichlich machen die Domstädter Dampf und heizen jeden Saal an. Auch die Show ist in den letzten Jahren immer besser und dynamischer geworden. Die Domstädter stehen für Qualitätsmusik aus Köln.

Im Netz: www.domstaedter.de


Tanzcorps Rheinmatrosen – Tanz mit echten Holzrudern

Mit ihren echten Holzrudern machen die hübschen Mädchen und Jungen von den Rheinmatrosen eine tolle Welle. Das Tanzcorps bringt einen harmonischen stark tänzerisch orientierten Tanz mit in den Saal des Maritim Hotels. Es macht Spaß den Vollblutkarnevalisten beim Tanzen zuzusehen und man freut sich, daß die akrobatischen Elemente gut eingebunden werden.
Im Netz: www.rheinmatrosen.de


De Klüngelköpp – Schiebermützen und guter Sound

Die Klüngelköpp, Markenzeichen Schiebermütze hoben ab mit ihrem Hit „Du kannst mich mal …“.  In diesem Jahr das zweite Mal auf dem Vorstellabend des Stammtischs Kölner Karnevalisten. Rund klingen die Klüngelköpp, die vorher drei Jahre beim Literarischen Komitee des Festkomitees Kölner Karneval waren. Die Klüngelköpp haben sich gemausert und sind flügge geworden. Die Jungs sprühen vor Spielfreude. Das komplette Repertoire, angefangen bei schnellen Stücken „Su jung wie hück“ und getragenen Melodien bespielen die Klüngelköpp professionell und schließen mit dem langsamen Stück „Engel“ zum Schunkeln und fürs Hätz.

Im Netz: www.kluengelkoepp.de



Willibert Pauels – Der Rednersuperstar

Willibert Pauels, der Bergische Jung, eigentlich ist schon alles über ihn gesagt und geschrieben. Auch das neue Programm aus dem „kirchlichen Milieu“ ist einfach nur „härrlich“, die Präsentation ist superb. Gehen Sie auf eine Sitzung wo Willibert Pauels auftritt und Sie wissen warum es sich gelohnt hat. Pauels ist der Top Redner des Kölner Karnevals und allein den Preis der Eintrittskarte wert. Sprachlich genial, betreibt er im aktuellen Programm karnevalistische Heldenverehrung auf höchstem Niveau. Hingehen, sehen, hören und staunen… Am Ende der Rede springt der ganze Saal auf… Für den Bergischen Jung gab es mehr als Standing Ovations…

Im Netz: www.ne-bergische-jung.de


De Höppemötzjer – Lizenz zum Tanzen

Die Höppemötzjer rangieren in der Liste der Kölner Tanzgruppen ganz vorne und bringen mit ihrem zweiten Tanz eine moderne Fassung alter kölscher Hits auf die Bühne. Gelungen ist der Aufbau, vorne tänzerischen Elemente und im Hintergrund die akrobatischen Flugelemente. Dadurch ergibt sich ein harmonisches Gesamtbild, das besser wirkt, als wenn alle akrobatischen Teile an der Bühnenfront aufgebaut werden. Hier hat mal jemand optisch mitgedacht, das ist prima. Die Gruppe ist bestens auf die Session vorbereitet. Angenehm fällt auch auf, dass die akrobatischen Elemente nicht übertrieben werden.

Im Netz: www.hoeppemoetzjer.de

„De Stroßefäjer“ – neue Lieder vorgestellt

Fünf Musiker stehen da auf der Bühne und machen kölsche Stimmungsmusik, in klarem verständlichen Kölsch. Gut ist, dass die „Stroßefäjer“ ausschließlich neue Lieder mitgebracht haben und nicht ihre größten Hits, wie „Westerwald“ rekapitulierten. Bei der letzten Nummer kamen die fünf Männer mit Federschmuck auf die Bühne, ein schönes Bild. „De Stroßefäjer“ sind Christoph Stupp, Burkhard Kaiser, Frank Faust, Werner Fink und Ilja Körrer.

Im Netz: www.de-strossefaejer.de

Die „Kölner Rheinveilchen“ – Extrem-Akrobatiker

Die Rheinveilchen sind die Tanzgruppen die bis an die Grenzen des physikalisch Machbaren gehen, keine Gruppe wirft die Marie so hoch, keine Gruppe hält das Schlussbild so lange. Friedel Löhr, der auch alleine auf der Bühne bestehen könnte, treibt sein Tanzkorps immer weiter und zu noch mehr Höchstleistung. Bei manchen Nummern stockt einem der Atem und man hat Angst um die jungen Tänzerinnen und Tänzer, schließlich haben sie ja nur den harten Bühnenboden unter sich. Die Kölner Rheinveilchen sind die Tanzgruppe der KG Große Braunsfelder.

Im Netz: www.koelner-rheinveilchen.de


Beim großen Finale sind alle Mitwirkenden auf der Bühne

22 Nummern umfasste das Programm des Stammtisch Kölner Karnevalisten insgesamt, ein Mammutprogramm mit besonderen Hi-Lights und klassischer Unterhaltung. Wie bei jedem Vorstellabend gab es die extrem Guten und die nur Guten. Die Moderation der 2 Schlawiner gelungen. Auch die Präsentation im Hotel Maritim, die Lightshow, das ist in der Kategorie höchste Qualität und Professionalität anzusiedeln. Natürlich passt nicht jede Nummer zu jeder Karnevalsgesellschaft, nicht zu jeder Sitzungsform und auch nicht in jeden Saal. Deutlich merkte man allerdings bei den Akteuren und auch im Publikum, dass sich alle auf den 11.11. freuen und dass es endlich wieder losgeht. 

 

Andi Goral für report-k.de / Kölns Internetzeitung