Bereits bei Einzug der Bauherrn Ostern 2007 erhielt das Weidenpescher Stadthaus in der Weidenpescher Jesuitengasse 119 nach seiner Wandlung besondere Aufmerksamkeit: Kleinkinder blieben beim Vorübergehen stehen, riefen „Das blaue Haus, Mama!“ und deuteten mit ihren Zeigefingern auf das kernsanierte Wohnhaus aus den 20er-Jahren. Durch die neuen blauen Fassadenplatten zur Wärmedämmung gleicht es heute optisch einem Neubau. Besondere Herausforderung an den Kölner Architekten Nikolaos Kapourakis war es dabei, den Innenraum zu einem geschlossenem Atrium nach italienischem Vorbild umzuwandeln. Dieser zentrale Aufenthaltsort über drei Ebenen erstreckt sich nach der Renovierung nun in eine Höhe von 6,20 Meter.

Altbaudetails und sachliche Elemente
Für die Organisation des atmosphärisch verdichteten Wohn- und Essbereichs im Erdgeschoss wurden vier frühere Räume aufgebrochen und neu strukturiert. Im Mittelpunkt dabei standen sowohl die Vergrößerung der Fenster zur Gartenseite hin als auch die Verbindung der zwei Vollgeschosse mit dem Dachgeschoss durch eine bewusst breit konzipierte Stahltreppe. Blickfang im Innern – und damit Signalwirkung für moderne, frische Architektur – stellt die umlaufende Galerie dar, die sich um den neuen Lebensbereich der jungen, dreiköpfigen Familie auf 180 Quadratmetern schließt. Die nach dem Umbau klare Formgebung und Sachlichkeit ergänzen Details des Altbaus wie etwa der historisch inszenierte Rundbogen oder auch die komplett über den Gesamtaufriss freigelegte Backsteinwand.
Das Objekt „Jesuitengasse 119, 50737 Köln-Weidenpesch“ ist in der Broschüre der Architektenkammer NRW zum „Tag der Architektur 2008“ auf Seite 305 verzeichnet. An beiden Tagen, 21. und 22. Juni, finden jeweils von 14 bis 18 Uhr fortlaufende Besichtigungen statt.

[nh]