Das Schauspiel Köln im Mülheimer Interim. | Foto: Bopp

Köln | Es ist eine Nachricht, die auf einer Entscheidung des Betriebsausschusses Bühnen des Kölner Stadtrates beruht. Die FDP-Fraktion stellte einen Dringlichkeitsantrag im Betriebsausschuss Bühnen das Engagement des „Ballet of Difference“ bis zum Beginn der Spielzeit 2024/25 zu verlängern. Eine Mehrheit im Ausschuss lehnte dies ab.

Der Kölner Kulturdezernent Stefan Charles sagte gegenüber dem „Deutschlandfunk“, dass die Stadt Köln nicht den Vertrag mit dem Tanzensemble „Ballet of Difference“ und dessen Star-Choreografen Richard Siegal verlängern werde und bestätigte damit die Entscheidung des Ausschusses. Charles spricht von einer Entscheidung der Kölner Politik, die er nicht kommentieren werde.  

Die FDP machte darauf aufmerksam, dass zwischen dem Ende des regulären Vertrages mit dem „Ballet of Difference“ von Richard Siegal zur Spielzeit 2023/24 bis zum Grundsatzbeschluss der neuen Tanzsparte im Depot und deren Beginn zur Spielzeit 2025/26 eine Lücke entstehe. Diese wollten die Liberalen mit ihrem Dringlichkeitsantrag vermeiden. In der Begründung ihres Antrages schriebt die FDP: „Die Überbrückung der Spielzeit 2024/25 mit Richard Siegal hat also nur Vorteile. Es würde außerdem ermöglicht, dass sich Richard Siegal mit seiner Kompanie auch an der Ausschreibung für die zukünftige Tanzsparte in Köln beteiligt.“

SPD spricht von Fehler

Maria Helmis, die kulturpolitische Sprecherin der SPD-Ratsfraktion spricht von einem Fehler das „Ballet of Difference“ nicht zu verlängern. Sie schreibt und erinnert daran, dass die SPD sich für eine Verlängerung gemeinsam mit der FDP stark gemacht habe: „Dieses Tanzensemble hat es geschafft ein junges, diverses und wahnsinnig spannendes Publikum dauerhaft zu begeistern. Die Auslastungszahlen bewegen sich zwischen 90 und 100 Prozent! So lässt Köln nicht nur zahlreiche spannende Künstler*innen ziehen, sondern verpasst auch die Chance, auf der großartigen Arbeit des ‚Ballet of Difference‘ der letzten Jahre aufzubauen. Zu befürchten ist, dass in Köln nun ein Loch in die tänzerische Bespielung des Depot gerissen wird. Köln wird so auf Dauer junges Publikum verlieren! Die Stadt sollte schleunigst schauen, dass sie andere Lösungen findet, um das ‚Ballet of Difference‘  und seine Künstler*innen in Köln zu halten und der Tanzstadt Köln auch außerhalb von Intendanz- und Spartenüberlegungen wahrhaftiger den Rücken stärken!“

ag