Köln | Am kommenden Wochenende treffen die besten europäischen Handball-Clubs in der Arena in Deutz aufeinander. Im Halbfinale der Velux EHF Final 4 kämpfen gleich zwei deutsche Teams um den Final-Einzug: Dann tritt der THW Kiel gegen die Füchse Berlin an.

Alle Spiele ausverkauft

„Wir hätten locker 40.000 bis 50.000 Tickets verkaufen können. Aber es passen nur 20.000 in die Arena“, macht der Vize-Präsident der European Handball Federation (EHF), Jean Brihault, deutlich wie groß das Interesse an den Velux EHF Final4 der Champions  League ist. Am Wochenende kämpfen die vier besten Teams in der Lanxess-Arena um den begehrten Pokal. Im Halbfinale treten am Samstag der THW Kiel und die Füchse Berlin (Anwurf 15.15 Uhr) sowie Atletico Madrid gegen AG Kopenhagen (Anwurf 18 Uhr) an. Am Sonntag steigt dann das Finale (Anwurf 15.15 Uhr). Alle Spiele sind ausverkauft. Erstmals beginnt der Vorverkauf für die Final4 im kommenden Jahr direkt am Tag der Halbfinals.

Übertragen wir das Sportspektakel weltweit. Insgesamt 50 Kameras sind in der Arena im Einsatz. Erstmals wird dabei auch 3D-Technik für die Übertragung getestet. Neben 450 akkreditierten Journalisten sind auch 350 Helfer im Einsatz. „Wir hatten sogar Anfragen aus den USA. Das macht die Bedeutung der Final4 deutlich“, freut sich Brihault über die große internationale Resonanz. 

„Die Aufregung nimmt so langsam zu“

Während die Teams aus Kiel und Madrid bereits Arena-Erfahrung haben, treten Kopenhagen und Berlin erstmals in den Finals an. „Wir wollen ein guten Spiel machen und die Chance nutzten den THW erstmals in der Saison richtig ärgern. Jetzt ist dazu der richtige Zeitpunkt“, spielt Füchse-Spieler Sven-Sören Christophersen  auf die drei Niederlagen seines Teams gegen die Kieler an. Es sei durchaus möglich den THW zuschlagen, wenn alles zusammenpasst. „Es ist etwas besonderes, vor 20.000 Leuten in einer so großen Halle zu spielen. Die Aufregung nimmt so langsam zu“, freut sich Christophersen.

Auch sein Trainer Dagur Sigurdsson freut sich auf ein spannendes Wochenende: „Wir sind froh hier dabei zu sein. Wir haben es uns verdient, weil wir eine gute Saison gespielt haben. Nun wollen wir hier gewinnen.“ Ein offenes Finale erwartet Madrids Trainer Talant Dujshebaev: „Wir haben hier vier sehr starke Teams. Jeder kann hier gewinnen“, sagt der Coach, der hofft mit seinem Team nun ähnlich erfolgreich zu sein wie die Profikicker seines Clubs. Kiels Trainer Alfred Gislason kennt diese Atmosphäre bereits aus seiner Zeit beim VfL Gummersbach: „Dass wir dreimal die Füchse geschlagen haben, muss nichts sagen. Wir müssen gut spielen, um das Halbfinale zu gewinnen.“ Die Final4 seien das Größte, das es im Handball gebe. „Das ist etwas ganz Besonderes. Ich fühle mich hier in der Arena sehr wohl. Unsere Spieler haben lange auf die Finals gewartet.“

Autor: Stephan Eppinger
Foto: Erstmals mit dabei: Füchse-Spieler Sven-Sören Christophersen (re.)