Gummersbach | Nach einer Woche zum Vergessen, in der der VfL Gummersbach nicht nur die knappe Niederlage in Lemgo sondern auch den erneuten Kreuzbandriss seines Kapitäns hinnehmen musste, geht es für die Oberbergischen am Donnerstag um 19 Uhr ausgerechnet zum schweren Auswärtsspiel gegen den THW Kiel. Der deutsche Rekordmeister empfängt das Team von Denis Bahtijarevic am 27. Spieltag der Handball Bundesliga in der Kieler Sparkassen-Arena. „Natürlich sind unsere Chancen in Kiel zu gewinnen – gerade nach der Verletzung von Simon und sowieso bei unserem Verletzungspech – eher gering“, bewertet VfL-Kreisläufer Moritz Preuß die Situation realistisch, will sein Team jedoch nicht kampflos aufgeben: „Trotzdem werden wir natürlich alles geben und gucken, wo wir am Ende stehen.“

Der insbesondere zu Beginn der Saison noch wechselhaft spielende THW hat seine Krise anscheinend endgültig überwunden. „Trotz zwei, drei Niederlagen, die Kiel auch dieses Jahr noch hinnehmen musste, die vielleicht nicht eingeplant waren, ist es so, dass die Kieler gerade nach der letzten Woche mit dem deutlichen Sieg gegen Pick Szeged in der Champions League und gegen die Rhein-Neckar Löwen sicherlich gestärkt in das Spiel am Donnerstag gehen werden“, prognostiziert Preuß. Spätestens der 27:22-Heimerfolg über den amtierenden deutschen Meister am vergangenen Samstag, als der THW eine Dominanz wie in besten Zeiten ausstrahlte, sollte den THW endgültig rehabilitiert haben.

Auch wenn Platz sechs mit 35:17 Punkten den Ansprüchen der Kieler noch immer nicht gerecht wird, ist der Aufwärtstrend des Rekordmeisters nicht zu verkennen. „Nichtsdestotrotz werden wir nach Kiel fahren und versuchen dort etwas zu reißen“, gibt sich Preuß kämpferisch. „Man weiß nie! Vielleicht erwischen wir sie an einem schlechten Tag“, so der Kreisläufer der Gummersbacher. Bereits am 14. Spieltag demonstrierte der VfL, wie man den THW knacken kann, als die Oberbergischen beim Hinspiel in der SCHWALBE arena einen grandiosen 31:27-Sieg über den THW Kiel einfuhren.

Schwierig macht die ohnehin knifflige Ausgangslage die bereits angesprochene Verletzungsmisere der Gummersbacher. Neben Simon Ernst muss der VfL auf der Spielmacher-Position in Kiel wohl auch auf Josef Pujol verzichten. „Josef hat sich in den letzten beiden Spielen in den Dienst der Mannschaft gestellt und trotz seiner Sprunggelenksprobleme gespielt. Deshalb werden wir ihn gegen Kiel sehr wahrscheinlich schonen, so dass er sich für die noch wichtigeren Spiele nach Ostern vorbereiten kann“, erklärt VfL-Sportdirektor Christoph Schindler. Zudem fehlen dem VfL weiterhin die längerfristig verletzten Marko Matic (Sprunggelenksverletzung) und Max Jaeger (Blinddarm-Entzündung).

Autor: ag, Quelle: VFL