Vjenceslav Somic, der erneut für den verletzten Goran Stojanovic zwischen den Pfosten stand, ist heute 34 Jahre alt geworden. Doch nach einer Geburtstagsfeier dürfte dem kroatischen Schlussmann und seine Mannschaftskollegen auf der Rückreise nach Gummersbach weniger zumute sein. Denn der Ostersonntags-Ausflug nach Flensburg kann nur zwischenzeitlich Spaß gemacht haben.

Zum Beispiel Mitte der ersten Hälfte in der mit 6050 Zuschauern gefüllten Campushalle. Als Rechtsaußen Vedran Zrnic zum 3:3 ausglich. Und der VfL danach durch zwei Tore von Jörg Lützelberger und eines von Christoph Schindler 7:5 (15.) in Führung gehen konnte.

Freude gemacht haben, dürften dem Team von Sead Hasanefendic auch die ersten 15 Minuten im zweiten Durchgang. In Überzahl verkürzte der VfL Gummersbach den Pausenrückstand auf 11:13. Nach einer starken Parade von Vjenceslav Somic schloss der Nachwuchsspieler Robin Teppich einen Gegenstoß blitzschnell zum 15:16 (38.) ab. In dieser Phase sorgten vor allem Linksaußen Teppich und Mittelmann Josip Valcic für Unordnung in der SG-Defensive. Durch offensive Deckungsvarianten wurden die Hausherren zudem zu vielen technischen Fehlern im Angriffspiel provoziert, die der VfL konsequent ausnutzte. Durch Adrian Pfahl zum 17:17 aus dem Feld und zum 18:18 (44.) aus sieben Metern.
 
Den erneuten Gleichstand verwandelten Robin Teppich, Patrick Wiencek und Adrian Pfahl, nach einer starken Parade von Ersatzmann Markus Hammerschmidt, schließlich in einen 3-Tore-Vorsprung zum 21:18 (47.). Der Rest der 60-minütigen Spielzeit war aus VfL-Sicht allerdings weniger erfreulich. Vor und nach dem Seitenwechsel legte die SG Flensburg-Handewitt jeweils einen 5:0-Lauf hin. Den ersten schloss nach dem zwischenzeitlichen Rückstand Lasse Boesen zum 11:8 (24..) ab. Die VfL-Führung im zweiten Durchgang konterte dann Tamas Mocsai zum 23:21 (53.). Und außerdem waren da ja noch Linksaußen Anders Eggert und SG-Schlussmann Dan Beutler.

Der Schwede Beutler machte seinen Kasten zeitweise dicht. Allein in Halbzeit eins hielt er 44 Prozent aller VfL-Würfe auf sein Tor, nicht viel weniger im zweiten Durchgang. Am Ende des Spiels standen über 20 Paraden zu Buche. Der Däne Eggert erzielte insgesamt elf Tore, davon neun aus sieben Metern. Mit einer Quote von 100 Prozent verwandelte er alle Strafwürfe der Hausherren. Gleich dreimal in Folge drehte er den Ball an Vjenceslav Somic vorbei. Weniger raffiniert, aber nicht minder erfolgreich waren die Treffer zum 25:23 und 26:23 (57.). Mit seinem zweiten Treffer aus dem Feld erzielte Eggert schließlich das letzte Flensburger Tor. Der verwandelte Strafwurf von Adrian Pfahl zum 25:29 war nur noch Ergebniskorrektur.
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Stimmen zum Spiel:
Sead Hasanefendic, Trainer VfL Gummersbach: Trotz der Ausfälle von Goran Stojanovic und Drago Vukovic haben wir die Partie zeitweise ausgeglichen gestalten können. Wir konnten durch eine offensive Deckung zudem die Flensburger Angriffsbemühungen stören. Gefallen hat mir auch, dass Markus Hammerschmidt einige Bälle gehalten hat. Ich kann auch nicht wirklich unzufrieden sein. Wir haben einen kleinen Kader, dem irgendwann halt die Puste ausgeht. In der Liga können wir jetzt sicher nur noch wenige Akzente setzen, im Europapokal der Pokalsieger dafür aber umso mehr.

Ljubomir Vranjes, Trainer SG Flensburg-Handewitt: Ich bin sehr zufrieden mit meiner Mannschaft. Sie hat nach der schweren Niederlage gegen Ciudad Real in der Champions League sicher nicht optimal gespielt, aber immer gekämpft. Handball-Professor Sead hat uns mit seinen Deckungsvarianten vor einige Probleme gestellt, aber die Mannschaft hat eine tolle Moral gezeigt. Ein Riesendank gilt natürlich Dan Beutler.
 
Statistik: SG Flensburg-Handewitt – VfL Gummersbach 29:25 (13:10)
SG Flensburg-Handewitt: Beutler (21/2 Paraden) – Karlsson, Eggert (11/9), Fahlgren (3), Mogensen, Mocsai (6), Heinl, Szilagyi, Boesen (5), Knudsen (3), Bastian (1)
VfL Gummersbach: Somic (6 Paraden), Hammerschmidt (4 Paraden; 39.-53.) – Krantz (2), Wiencek (2), Anic (1), Pfahl (6/2), Zrnic (2/1), Schindler (3), Putics (2), Teppich (2), Rahmel (1), Lützelberger (2), Valcic (2)

Zeitstrafen: 4:2 Minuten (Boesen 2, Knudsen 2 – Lützelberger 2); Siebenmeter: 9/9:5/3; Zuschauer: 6050

Spielfilm: 0:1 (2.), 3:1 (7.), 3:3 (10.), 4:5 (13.), 5:7 (15.), 6:8 (17.), 11:8 (24.), 12:10 (27.) – 13:12 (33.), 15:12 (35.), 16:13 (36.), 16:15 (38.), 18:17 (42.), 18:21 (47.), 23:21 (53.), 24:23 (55.), 26:23 (57.), 29:24 (59.)

Das nächste Spiel des VfL Gummersbach in der Handball-Bundesliga steht bereits am kommenden Dienstag an. Um 20.15 Uhr ist in der Eugen-Haas-Halle Anwurf der Partie gegen den TV Grosswallstadt.

[ag; Quelle: VFL]