Von der Deutschen Bahn-AG ist ein zweiter großer Kran an den Unfallort gebracht worden. Bis zum Mittag werden die Schüttgut-Waggons von der Einsatzstelle geborgen sein. Der Kesselwaggon mit Natronlauge ist über Nacht entlehrt worden.

Der Kesselwagen mit Flusssäure ist auf dreifache Weise gesichert: einmal mit Holz unterbaut und mit Seilzügen gegen ein Wegrutschen gesichert sowie mit einem Kran fixiert. Vom unbeschädigten Kesselwaggen geht keine Gefahrt aus. Die gesamten vorbereitenden Maßnahmen dienen dem Eingleisen des Kewsselwaggons. Nach der Eingleisung wird der Waggon abtronsportiert und geborgen.


Großeinsatz in Köln-Gremberg, direkt unter der A 559

Der Unfall geschah am Mittwoch Morgen (15.03.2006) um 6.30 Uhr als ein Güterzug auf der Güterstrecke Richtung Bahnhof Gremberg auf einen, vor einem Haltesignal  stehenden, Güterzug auffuhr. Zehn Waggons entgleisten. Acht davon, sogenannte Schüttgutwaggons waren leer. In einem weiteren Kesselwaggons befand sich Natriumlauge und in dem anderen giftige stark ätzende Flusssäure.

Kurz nach 13 Uhr zogen die Fachleute der Deutschen Bahn zur Bergung der Kesselwagen die Berufsfeuerwehr Köln hinzu. Diese löste sofort einen Großeinsatz aus, an dem sich die Werksfeuerwehr Bayer-Leverkusen beteiligte.


Aus über einen Kilometer Entfernung wird das Wasser zur Niederschlagung evtl. austretender Dämpfe geholt. 

Die Deutsche Bahn rechnet mit einer entgültigen Freigabe der Strecke bis Donnerstag Mittag. Trotzdem kommt es zu einer maximal 10 minütigen Verspätung des durchlaufenden Güterverkehrs, da die betroffenen Strecke relativ gut umfahren werden kann. Die Schadenshöhe kann momentan noch nicht genannt werden. Menschen kamen nicht zu schaden.

Info Flußsäure 
Flusssäure ist die wässrige Lösung von Fluorwasserstoff. Sie riecht stechend und ist stark giftig. Ab einem Gehalt von 70% raucht Flusssäure an der Luft. Fluorwasserstoff und Flusssäure fressen sich zunächst in die Haut ohne größere sichtbare Schäden. Dabei entstehen aber in den tiefen Schichten schwere Verätzungen, Gewebe und Knochen werden angegriffen.

Christiana von Haugwitz für report-K.de / Kölns Internetzeitung
Björn Troll für report-K.de Kölns Internetuzeitung
Fotos: Marin Heying